Klapphelm - Risiko durch den Ersthelfer???

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xxl
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Klapphelm - Risiko durch den Ersthelfer???

Beitrag von xxl »

Hallo,

ich habe heute den ersten Teil eines 1. Hilfe Kurses absolviert. Thema war auch das Helmabsetzen. Übungsobjekt war ein ziemlich veralteter Integralhelm. Auf Klapphelme wurde nicht eingegangen. Auch nicht darauf, das die wichtigen Punkte rot gekennzeichnet sind. Ich habe das dann nachgeholt. Ich habe auch gemerkt, das ich meinen Caberg Klapphelm nicht absetzen kann, ohne ihn aufzuklappen!!!!!!

Wenn also ein unwissender Ersthelfer versucht, einem Motorradfahrer den geschlossenen Klapphelm vom Kopf zu ziehen, wird das ein Desaster für den Verunglückten. Ich bin am überlegen, ob ich vorne einen entsprechen Aufkleber anbringen soll. ???

Was denkt Ihr???


LG



Chris
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yager200
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Beitrag von yager200 »

erster unwissender,

hi chris,das ist ja fatal,hätte ich auch nicht gewusst.da ich mich nie für
einen klapphelm interresiert habe :oops:

gruss yager200
und immer senkrecht anhalten
Grandma

Beitrag von Grandma »

Moin XXL

Das wusste ich auch nicht, dass es Modelle gibt wie Deiner, die nicht ohne öffnen vom Kopf zu bekommen sind. Denn meiner geht ohne zu öffnen runter, hab dass eben probiert.

Aber ganz ehrlich, ich finde dass fatal das es bei Deinem nicht funktioniert. Stell Dir vor, der Klappmechanismus klemmt durch einen Aufprall (was hoffentlich nie pasieren wird) und keiner bekommt den Helm runter :shock:
Nicht auszudenken.... :(

Lieben Gruß, Grandma
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JTH
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Beitrag von JTH »

ICh habe meinen EH-Kurs von drei Wochen gemacht. Da ging die Ausbilderin auch auf klapphelme explizit ein. Ich nehme an, daß hier wohl von Ausbilder zu Ausbilder Unterschiede gemacht werden.

Der Gedanke mit dem Aufkleber ist nicht schlecht...
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xxl
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Beitrag von xxl »

Hi,

also wir haben das heute noch mal probiert. Wenn einer zieht wie Lotte geht der Helm auch zu runter. Allerdings wenn ich mir das verletzt vorstelle, gruselt es mich. Aufgefallen ist mir, das unser Schulungsleiter nicht darauf eingegangen ist, das die wichtigen Punkte zum Öffnen rot sind.

Worauf ich dann hingewiesen habe, ist das bei offenen Klapphelmen Vorsicht geboten ist. Denn wenn der Kradfahrer offen gefahren ist, könnte durch den aufgeklappten Helm Verletzungen beim Abrollen entstanden sein.

So long!

Chris
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

....und nun könnt ihr euch auch vorstellen, warum ich mich unter einem offenen Jet-Helm nicht nur wohler (angesichts meiner permanenten Atemnot und meiner klaustrophopischer Neigung), sondern auch "sicherer" fühle...

Klar, die Unfall-Forschung spricht da eine (ganz andere) klare Sprache...,aber:

Ich bin sicher:
Ich werde nicht im Bett "abgehen"...

Ich "verabschiede mich mit ´nem Knall"...

Egal, ob im Auto oder auf dem 2-Rad...

Ich muß nicht mal selbst dabei fahren...

Wenn ich "dran" bin, bin ich dran - so, oder so...
..und deshalb:
Lebe ich jeden Tag, als wär´s mein letzter..
..genieße ich jeden Tag...
...und verabschiede mich von der "CC", als wär´s das letzte Mal...

sinniert
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-Aladin-
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Beitrag von -Aladin- »

Mag hart klingen, ABER: "Leben geht vor Lähmung!"

Will damit sagen, wenn uns das Erbrochene im Halse steckt, die Atmung nicht mehr funktioniert - dann ist uns bestimmt auch egal, wie der Helm jetzt runter kommt. In dem Moment bekommen wir es eh nicht mehr mit!

Vitalfunktionen (Puls-Atmung-Bewusstsein) kann der Ersthelfer auch MIT Helm sehr gut kontrollieren. "Keine Atmung = kein Bewusstsein!"

Und wenn ich bei Bewusstsein bin, dann sag ich den Leuten schon, ob Helm ab oder Helm drauf! Ich weiß wohl selbst am besten, ob ich unterhalb der Nackenwirbel noch Gefühl habe, oder nur ein Kribbeln oder Taubheit! Und wenn ich mir trotz mangeldem Alters in den Schlüpper gemacht habe, ist es eh schon zu spät!

Ich mache von Berufswegen schon jedes Jahr wieder einen Erste-Hilfe-Kurs, uns wird gesagt: Helm ab nur zu zweit!

Im PKW habe ich eine "manuelle" Beatmungsmaske dabei. Schon allein aus Hygiene-Gründen. Gibts in jeder Apotheke oder Sanitätshaus - echt toff! Da könnte ich auch mit Helm-Auf beatmen.

Aber mal ganz ernst gefragt: Was machst du denn, wenn Puls und Atmung vorhanden, aber Bewusstsein fehlt? ... Stabile Seitenlage MIT Kopf überstrecken! Das geht auch MIT Helm. Aber willst du "das" auch per Aufkleber verbieten?

Die Frage ist aber auch: "Hat dieser Aufkleber juristischen bestand!" "Befreit er den Ersthelfer von seiner Pflicht zur Atemspende?" ... Meiner Meinung nach nicht! Ich mag mich irren.

Es ist nur falsch, nix zu tun! Meiner Meinung nach gehören Gaffer an die Wand gestellt!!!

Ich mag auch nicht im Rollstuhl, auf einer Pflegestation enden - und wenn, dann habe ich hoffentlich noch die Kraft, mich irgendwie aus dem Leben zu nehmen!

"munter bleiben!"
Thorsten
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... "Die STVO behindert meinen Fahrstil!" ...
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Bandit112
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Beitrag von Bandit112 »

Hi,

-Aladin- hat in allen Punkten vollkommen recht :!:

Wegschauen oder nur gaffen ist der größte Fehler.
Eigentlich kann man nicht viel falsch machen, hauptsache man hilft überhaupt.
Und wenn es nur das Beruhigen der Patienten oder anderen Unfallbeteiligten ist, denn die werden meistens vergessen ... :(

Wichtig dabei ist -> RUHE bewahren ... (auch wenn es manchmal schwer fällt)

Gruß Bandit112
Ich habe (m)eine eigene Bande ...
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m0dy
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Beitrag von m0dy »

Hmm,

wer zumindest weiß dass der Helmrücken nicht auf die Fussspitzen zeigen darf ist schon mal im Vorteil. :lol:

Der Helm wird auch nicht vom Kopf abgeschraubt !!!

Dann sollte man den Helm lieber nicht abnehmen. Aber ich habe auch gelernt, das man den Helm bei manchen Situationen lieber drauf lassen sollte, ausser der jenige erstickt unter dem Helm... Dann natürlich Helm runter.

Ich finde es kommt wirklich immer auf die Situation an. Aber wenn man selbst denkt, es könnte eine Querschnittslähmung zustande kommen. Sollte man lieber den Helm drauf lassen. In dem Fall Visier hoch, damit der jenige Luft bekommt. Oder wenn es sich um ein Klapphelm handel kann man auch dieses öffnen. Aber nur wenn man man weiß wie es funktioniert. Ansonsten einfach nur Visier hoch.

Ist zumindest meine Meinung dazu.
MfG

Sven aus Neu Wulmstorf von den --> ALSTER-ROLLER <--

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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Ein klares Nein dazu.

Sowie die Gefahr besteht, dass der Betroffene bewusstlos wird, muss der Ersthelfer frei an Mund und Nase können, damit der Mund von Füllstoffen wie Erbrochenem befreit werden könnte und natürlich für eine Atemspende. Also Helm ab und bei Klapphelmen schauen, ob es auch in Hektik offen reicht.

Wer jetzt glaubt, dass er das überwachen und den Helm dann rechtzeitig abbekäme, der bedenke, dass bei Bewusstlosen das Entleeren des Magens nicht mit dem Brunft-Geröhre eines Betrunkenen auf dem Klo abgeht, sondern im Liegen durch die dann entspannten Wege mit einem dezenten Blub passieren kann. Wenn man dabei als Ersthelfer abgelenkt ist (andere Verletzte, Verkehrslärm, Passanten, weitere Absicherung oder oder oder), liegt der arme Kerl dort ganz schnell mal ein paar Minuten mit verlegten Atemwegen. Und wenn man dann merkt, dass er schön dunkelblau geworden ist, muss ja immer noch der blöde Helm vom Schädel ... genau, wie ging doch gleich in Ersthelfer-Oh-Gott-Er-Stirbt-Panik dieser unbekannte Kinnriemen auf?

Ich konnte bei meiner Schulung vor ein paar Wochen diesen alten Nolan weder schließen noch öffnen, obwohl ich schon viele Nolans hatte. Aber der Verschluss war mir unbekannt und alle wollten sehen, wie sich der einzige Motorradfahrer in der Gruppe dabei macht. Na toll! Da wurde ich dann auch etwas hektischer. Wie ist das erst, wenn man merkt, dass der Mensch im Helm schon das Licht am Ende des Tunnels sehen kann?

Also bitte: Nicht jeder ist gleich gelähmt, wenn man ihm den Helm abnimmt - aber jeder ist den Rest des Lebens tot, wenn er nicht mehr atmen darf. Nehmt ihm das Ding ab, sowie die Gefahr der Bewusstlosigkeit besteht - also rechtzeitig.

Viele Grüße
Dieter
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xxl
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Beitrag von xxl »

Hi, also wenn ich das alles so lese, spricht doch wieder einiges für einen Jethelm. Der Unfallschutz ist zwar schlechter als beim Integralhelm, aber danach sind die Überlebenschancen deutlich besser.


LG


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JTH
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Beitrag von JTH »

Auch von mir ein klares und deutliches "Helm Ab"
tomS
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Beitrag von tomS »

xxl hat geschrieben:Hi, also wenn ich das alles so lese, spricht doch wieder einiges für einen Jethelm. Der Unfallschutz ist zwar schlechter als beim Integralhelm, aber danach sind die Überlebenschancen deutlich besser.
Ich weiß nicht, ob es für den Laienhelfer wirklich so einfach ist, bei einer zertrümmerten Visage Atemspende zu geben.
Bei einem intakten Gesicht weiß man wenigstens, wo die Atemmaske (oder der eigene Mund) hingehört.
Zumal gerade durch ein zertrümmertes Gesicht auch Blut in die Atemwege fließen kann.

punkerente hat's getroffen:
Schon zur Kontrolle der Vitalfunktionen muß der Integralhelm ab oder zumindet das Kinnteil beim Klappi oder Visier beim Jet hochgeklappt werden.
Man muß ja sein Ohr (oder einen Spiegel) an den Mund des Verunglückten bringen.
Und auch stabile Seitenlage mit überstrecktem Kopf mit Helm? Probiert es doch mal!
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brumm-brumm Bär
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Beitrag von brumm-brumm Bär »

Ich kann nur jeden empfehlen,gebt euere alten Helme ab. :lol:

Gebt euere alten Helme beim Roten Kreuz oder anderen Organisationen ab.Damit diese üben können.Ich selber war lange Jahre in einer freiwilligen Feuerwehr tätig.Nichts ist wichtiger als den Ernstfall zu üben.Denn nur der geübt hat weiß wie er den Helm abnehmen muß.

Bitte bringt euere alten Helme zu den genannten Einrichtungen.

Michael :wink:
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werner2112
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Beitrag von werner2112 »

Ich habe es gerade bei meinem Klapphelm mal versucht und der ging genauso schwer bzw leicht vom Kopf wie mein anderer Integralhelm.
Mein Rote Kreuz Kurz ist nun ein viertel Jahr her, bei dem auch der Unfall von einem Motorrad Fahrer(in) simuliert wurde.
Dabei wurde auch nicht auf einem Klapphelm eingegangen,was mir aber auch gar nicht auf viel bis jetzt wo du darauf hinweist.
Werden den nicht alle Helme auf verschiedene Unfall Möglichkeiten untersucht ?
Anscheinend ja wohl nicht sonst wäre dein Helm anscheinend bei der Prüfung durch gefallen.
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Acki
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Beitrag von Acki »

Ich werde nachher erstmal gucken, ob ich meinen Helm so vom Kopf bekomme.
Wenn nicht, dann besorge ich mir vielleicht auch einen Aufkleber dafür. Dazu wurde damals sogar in der Fahrschule geraten. Hab es bisher aber nie gemacht.
Als ich meinen Helm im Laden probiert habe, wusste ich auch nicht wie ich den Helm aufbekomme. Das hat mir dann der freundliche Verkäufer zweimal erklärt.
Im Ernstfall ist allerdings niemand da, der erklärt wie man einen Helm öffnet.
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brumm-brumm Bär
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Beitrag von brumm-brumm Bär »

revidiert
Zuletzt geändert von brumm-brumm Bär am 13.04.2010, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
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tomS
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Beitrag von tomS »

Soweit ich weiss werden Unfallopfer die HWS haben könnten mit Helm in das Krankenhaus gebracht.
Nein, werden sie nicht. Dafür gibt es eine viel geeignetere Halskrause:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cervicalst%C3%BCtze
Und wenn der Verunfallte tot ist, braucht man nicht einmal mehr das Krankenhaus.
Geht doch mal in einen EH-Auffrischungskurs und versucht die diversen Übungen an einem Behelmten.
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Acki
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Beitrag von Acki »

brumm-brumm Bär hat geschrieben:Die Sache ist ja so,das der Laie wenn er den Helm dem Unfallopfer abnehmen möchte, ihn vielleicht noch mehr schädigt.Ich glaube das man das nur am Unfallort direkt entscheiden kann.
Ich denke auch, dass man als Laie noch mehr Schaden zufügen kann.
War man aber nicht schon mal auf dem Standpunkt, dass man als Laie Unfallopfern den Helm nicht abnehmen soll?
tomS
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Beitrag von tomS »

Acki hat geschrieben:Ich denke auch, dass man als Laie noch mehr Schaden zufügen kann.
Natürlich kann man. Auch ein Laie ist nicht unfehlbar. Aber man wird für suboptimale Ersthilfe nicht haftbar gemacht.
War man aber nicht schon mal auf dem Standpunkt, dass man als Laie Unfallopfern den Helm nicht abnehmen soll?
In den USA werden auch Ersthelfer für medizinische Kunstfehler haftbar gemacht. Dafür gibt es dort keine Hilfspflicht.
In den USA (und womöglich noch etlichen anderen Ländern) bleibt der Helm halt drauf und lieber lässt man den Verunglückten ersticken, verbluten, wasweißich.
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Acki
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Beitrag von Acki »

tomS hat geschrieben:
Acki hat geschrieben:Ich denke auch, dass man als Laie noch mehr Schaden zufügen kann.
Natürlich kann man. Auch ein Laie ist nicht unfehlbar. Aber man wird für suboptimale Ersthilfe nicht haftbar gemacht.
War man aber nicht schon mal auf dem Standpunkt, dass man als Laie Unfallopfern den Helm nicht abnehmen soll?
In den USA werden auch Ersthelfer für medizinische Kunstfehler haftbar gemacht. Dafür gibt es dort keine Hilfspflicht.
In den USA (und womöglich noch etlichen anderen Ländern) bleibt der Helm halt drauf und lieber lässt man den Verunglückten ersticken, verbluten, wasweißich.
Okay, das stimmt schon. Trotzdem würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich dem Unfallopfer noch mehr Schaden zufügen wurde.
Andererseits würde ich mir auch Vorwürfe machen, wenn ich einem Unfallopfer durch mein nicht-helfen Schaden würde.

Ja, unser großer Bruder. Da gibt es Sachen, die gibt es gar nicht. Manchmal kann ich die Gesetzgebung der USA überhaupt nicht nachvollziehen.

Nochmal zu den Helmaufklebern. Die kann man für einen kleinen Obolus beim Institut für Zweiradsicherheit in Essen erwerben.
Hier mal der Link http://www.ifz.de/publikationen-helmver ... gramme.htm
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xxl
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Beitrag von xxl »

Vielen dank für den Link. Habe ihn weiterverbreitet...
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Acki
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Beitrag von Acki »

Gerne, bin selbst eher zufällig darauf gestoßen.
Obwohl ich aus Essen komme, kannte ich bisher das Institut für Zweiradsicherheit nicht. :wink:
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tim
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Beitrag von tim »

Acki hat geschrieben: Nochmal zu den Helmaufklebern. Die kann man [...]
Aber letztlich stellen die auch nur nur eine Bitte des Helmträgers dar, die der Ersthelfer mitnichten beachten muss. Ein aktuell ausgebildeter Ersthelfer wird den Helm - falls er Hilfe eines 2. Helfers hat - auf jeden Fall versuchen zu entfernen. Denn statistisch sterben viel mehr Verunfallte an den Folgen eines nicht abgenommenen Helmes als an den Folgen unsachgemäss entfernter Motorrad-Helme. Mich würde ein solcher Aufkleber also nicht davan abhalten das zu tun, was ich für richtig halte.

Falls jemand unsicher sein sollte, was er bei einem Unfall tun soll, um später keine juristischen Probleme zu bekommen: Das Schlimmste was man an einem Unfallort tun kann ist . . . nix zu tun! Für Fehl(be)handlungen kann einen Ersthelfer niemand regresspflichtig machen.

gruss tim
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Beitrag von tomS »

Äh, tim, schau Dir die Aufkleber doch erst einmal an, bevor Du ein Urteil über sie fällst. :roll:
Da steht ausdrücklich drauf "Bei Bewußtlosigkeit abnehmen". Und je nach Verschluß, wie man ihn aufkriegt.

Aber man kann das auch auf Türkisch, Russisch und anderen wichtigen Sprachen draufschreiben.
Und für die deutschsprachigen Ureinwohner mit Lautsprecherfunktion, die durch eine starke Erschütterung automatisch aktiviert wird. :wink:

Edit:
Eigentlich wäre das mit Lautsprecher wirklich eine Idee. Auch beim Pkw wenn ein Airbag aufgegangen ist. Einfach blind losplärren "Heh Du da, steh nicht so deppert rum, stell schon mal das Warndreieck 150 Schritte entfernt auf. Und Du ..."
(Der (Rettungs-)Profi kann nachher den Lautsprecher ja wieder ausschalten.)
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tim
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Beitrag von tim »

tomS hat geschrieben:Äh, tim, schau Dir die Aufkleber doch erst einmal an, bevor Du ein Urteil über sie fällst. :roll:
Upps . . . Stimmt! Ich war immer noch bei der Eingangs-Forderung, Verunfallten Klapp-Helme NICHT abzunehmen.

gruss tim
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Ein "nervender" Lautsprecher bringt´s dann aber auch nicht:

Ich habe "irgendwann" mal gelernt:
Im Falle eines Falles "steht" die Menge und "gafft", aber niemand bewegt sich...
Daher: Direkt einen aus der Menge ansprechen ("vor allen Leuten"...):

Du (!) gehst zum nächsten Telephon und rufst den Krankenwagen!
Du (!) sagst, was und wo passiert ist!
Du (!) sagst: "Einer schwer, 3 Leicht-Verletzte"!

Den nächsten sprichst du genau so an:

Du (!) nimmst dieses Warn-Drei-Eck, und rennst in diese Richtung!


...und ich renne los zum Unfall-"Gegner" - und versuche zu retten, was zu retten ist...

Dann kommt "Bewegung" in die Menge...

Habe ich selbst erlebt:
Besser "irgendwas" tun - als "gaffen"...

weiß
der Ulrich
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brumm-brumm Bär
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Beitrag von brumm-brumm Bär »

Hallo Ulrich :lol:

Genau so,und nicht anders. :wink: :wink:

Leider ist das so.Vielen die nicht helfen können :oops: oder wollen ist nicht klar,das sie auch mal das Opfer sein könnten.
Desweitern ist unterlasene Hilfeleistung strafbar. :!: :!:

Schönen Freitag noch michael :wink:
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Acki
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Beitrag von Acki »

Ich denke aber auch, dass vielleicht manche Personen mit einer solchen Situation zuerst überfordert sind, oder aus Schock vielleicht nicht wissen was sie machen sollen.
Wenn dann jedoch jemand Anweisungen gibt, wissen sie was zu tun ist.
Grundsätzlich wollen die meisten bestimmt helfen. Aber natürlich gibt es auch welche die nicht helfen wollen.
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Beitrag von Acki »

Am Sonntag ist von 11 Uhr - 17 Uhr Saisoneröffnungsfeier beim Haus Scheppen in Essen.
Das Deutsche Rote Kreuz ist dann auch anwesend, und erteilt "Nachhilfe" in folgenden Themen:

• Erste Hilfe für Kradführer und Kradführerinnen
• Abnehmen des Helmes bei Verunglückten
• Maßnahmen bei bewusstlosen Motorradfahrern
• Maßnahmen bei ansprechbaren, verunglückten Motorradfahrern

Nur als Tipp für díejenigen, die ihre Kenntnisse mal wieder auffrischen möchten. 8)
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