Hartz IV für alle !!!

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MeisterZIP
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Hartz IV für alle !!!

Beitrag von MeisterZIP »

Stimmt es wirklich , dass ein arbeitsloses Paar mit zwei Kindern ca 1600.-/monat vom Staat bekommt , zzgl. Miete und Kosten für Strom/Wasser/Heizung ?

Wenn ja, dann sehe ich mal den Umkehrschluss :

Ich bin arbeitslos , meine Ehefrau auch . Wir haben zwei Kinder . Ich bekomme also ca 1600.- dafür , dass ich morgens ausschlafen kann , danach gemütlich frühstücke ( wenn auch nicht jeden Morgen mit Speck und Eiern .. ) und die Tageszeitung lese .
Hmm , ist schon angenehm , mein Nachbar geht für das gleiche Geld jeden Tag um 6.00 aus dem Haus und kommt nachmittags um 17.00 wieder ...

Ich habe es mir , während der Nachbar arbeiten gegangen ist , vor dem Fernseher gemütlich gemacht , oder mache meinen PC an und surfe ein wenig ...
12.00 ? Ach ja , Mittagszeit ! Also eine Kleinigkeit zu essen gemacht , viel Hunger habe ich nicht , habe ja den ganzen Vormittag kaum was körperlich Anstrengendes gemacht ...
Danach erstmal die Nachrichten schauen , ein Mittagsschläfchen machen , und dann die üblichen Gerichtsshows im TV schauen . Die Kinder sind inzwischen aus der Schule gekommen und lungern in ihrem Zimmer rum .

Ich werde träge . Bei den Hausaufgaben helfen ? Hmm , ja , könnte ich schon , habe ja genug Zeit . Also gehe ich zu den Kindern . Die haben ihren eigenen Fernseher , der läuft andauernd nebenbei und lenkt natürlich gar nicht ab . Oder noch besser : Lasset die Kinderlein zu MIR kommen ! Auch dabei läuft dann die Glotze immer weiter und trägt nicht gerade zu einer tollen Konzentration bei ..
Zwischendurch einen Kaffee , dann sollte ich mich auch nochmal aufraffen und etwas einkaufen gehen .
Auf dem Weg zur Haustür treffe ich meinen Nachbarn , der kommt gerade von der Arbeit ...

Also kurz zum Lidl , etwas eingekauft , ein wenig geärgert , weil es nicht für die Markensalami , sondern nur für das Billigprodukt gereicht hat , aber egal , schmeckt ja auch .

Wieder nach Hause , die Glotze läuft noch immer . Inzwischen habe ich bei dem ganzen Einkaufsstress vergessen , die Hausaufgaben zu kontrollieren , gebe die Einkäufe meiner Frau , setze mich wieder auf's Sofa und warte auf's Abendessen ( Tischlein , deck dich ! ) . Nach dem Mahl wieder auf die Couch und das Abendprogramm durchgezappt . Irgendwann um 23.50 , mein Nachbar liegt schon seit 2 Stunden im Bett , ist der Spätfilm vorbei und ich gehe in's Bett .
Die Heizung läuft , das Fenster auf Kipp gestellt , keine Sorgen , das Amt zahlt's ja ...


Für mich als Arbeitstier wäre so ein Leben nichts . Ich habe das in den Weihnachtstagen wieder erlebt . Die ersten Tage waren angenehm , man konnte ausschlafen und machen , was man konnte . Aber nach einigen Tagen hat es mir in den Fingern gejuckt . Alle Sachen , die das ganze Jahr liegen geblieben sind , habe ich dann nachgeholt .
Naja , fast alle :lol:
Dann wurde es langweilig und ich sehnte mich wieder nach meiner Werkstatt . So war ich froh , dass ich wieder dort war , auch wenn draußen noch Schnee lag und nicht besonders viel produktive Arbeit zu tun war .
Aber den ganzen Tag zu Hause rum zu lungern ? Ne , das geht ja gar nicht .

Also frage ich mich :

In Deutschland gibt es ca. 4 Millionen Arbeitslose . Was machen die zum Teufel den ganzen Tag ?

Ja, es gibt die , denen es genauso geht wir mir : Die Finger kribbeln , sie müssen was tun . Sie bewerben sich und suchen Arbeit , durchaus mal was anderes als vorher , oder sie ziehen um oder nehmen Lohnverluste hin , Hauptsache , sie machen etwas .

Aber ich glaube inzwischen , dass diese Leute eine Minderheit sind .
Ganz ehrlich : Wenn du keine großen Bedürfnisse hast , dazu auch noch keine besondere Qualifikation , und du bekommst teilweise mehr Geld vom Staat als wenn du jeden morgen um 6.00 aufstehst , warum solltest du dann überhaupt arbeiten gehen ????
Wenn man erstmal eine Weile zu Hause ist , dann wird man automatisch träge , sobald man einen gewissen Punkt überschritten hat .
Man richtet sich in den neuen Verhältnissen ein .
Klar, der Urlaub auf den Malediven ist nicht mehr drin , eher eine Woche Malle , wenn man sparsam ist , aber da ist es auch warm und auch da gibt es all inclusive ...

Jetzt hat das BVG auch noch die aktuellen HartzIV-Regelungen als verfassungswidrig gekippt , also gibt es demnächst wahrscheinlich noch mehr Kohle . Das ist erst recht ein Grund , zu Hause zu bleiben , oder ?

Ich kann das Herr der Erwerbslosen wirklich verstehen , die sich damit abgefunden haben .
Würde mir der Antrieb fehlen , ich wäre genauso , und viele von euch würden es nach einer Weile nicht anders machen .
Einen Job in Aussicht , wofür ich in eine andere Stadt weit weg , umziehen müsste ? Ne , das ist zuviel des Guten . Neue Bekanntschaften suchen , neues soziales Umfeld , ne ...
Weniger Geld als vorher für die gleiche Arbeit ? Ne , ich bin doch nicht blöd !
Ein anderer Job als vorher ? Ach ne , da muss ich mich ja umstellen , vielleicht ist das gar nichts für mich .
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen .
Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und nimmt eher den bequemen als den steinigen Weg, oder ?

Also , liebe Hartzer , ich habe volles Verständnis für euch , ehrlich !

Ich habe keinen Neid , weil ich früh aufstehen muss , weil ich ( als Selbstständiger zumindest ) heute nicht weiß , was ich morgen verdienen werde , es macht mir Spass und ich habe meine Aufgabe gefunden .
Läuft es gut , kann ich mir auch mal einen kleinen Luxus gönnen , läuft es eher bescheiden , muss ich sparen und zurückstecken .
Mir geht es eigentlich ganz gut ( es könnte einem immer besser gehen , aber ich will nicht klagen ! ) , und wenn ihr lieber auf der Couch liegt , dann soll euch das gegönnt sein .

Es gibt da nur ein kleines Problem :
Irgendwo her muss ja das ganze Geld kommen , was die Millionen Hartzer bekommen , oder ? Nein , die Bundesbank druckt es nicht einfach , wie man das um 1929 in Germanien gemacht hat .

Das Geld wird aus Steuern finanziert , die wiederum treibt der Staat bei denen ein , die arbeiten gehen ,oder bei denen , die Arbeit zur Verfügung stellen ( Arbeitgeber ) . Dazu kommen noch Einnahmen wie die Mehrwertsteuer und alle möglichen anderen Abgaben und Steuern , natürlich nur von denen bezahlt , die einer geregelten Arbeit nachgehen oder diese anbieten .

All das Geld geht quasi in einen großen Topf und wird dann dahin verteilt , wo es gebraucht wird .
So werden die verschiedenen Einzelhaushalte mehr oder weniger versorgt . Kosten für das soziale System werden davon bezahlt , aber auch so profane Kosten wie die Reparatur von maroden Straßen , der Ausbau der Kanalisation , die Straßenbeleuchtung , das aktuelle Streusalz oder Subventionen für Windkraftanlagen , aber auch die Gelder für die Entwicklungshilfe , oder für den Verteidigungshaushalt . Nicht zu vergessen der Behördenapparat, der ja auch bezahlt werden muss .

Das Geld wird dabei nicht zu gleichen Kuchenstücken verteilt , sondern nach Bedarf . Insofern denkt man sich bestimmt , dass die Bundeswehr bestimmt das meiste bekommt , den wenn man bedenkt , was alleine ein Eurofighter kostet , dann wird einem schon schwindelig ...
Aber weit gefehlt :
Soweit ich weiß , geht der Löwenanteil der Einnahmen unseres Landes in die Stützung der sozialen Systeme , wird also für Arbeitslosengeld und HartzIV , sowie deren Nebenkosten ausgegeben .

Und diese Quintessenz ist es , die ich schlichtweg nicht akzeptieren kann , besonders heute , wo klar wird , dass da zukünftig wahrscheinlich noch mehr Geld rein gepumpt wird .

Ja , wir haben das beste soziale Netz in der Welt , keiner muss hungern , keiner wird vergessen .
Aber das muss doch bezahlbar bleiben !
Je weniger Leute arbeiten , umso geringer sind die Einnahmen für den Unterhalt derer , die unterstützt werden ,und die werden mit jedem Arbeitslosen höher !
Das ist ein Teufelskreislauf ! Und wenn ich dazu noch sehe , dass ein fleißiger Steuerzahler , der 40 Jahre lang gebuckelt hat , nach 18 Monaten unverschuldeter Arbeitslosigkeit auf dem gleichen Anspruchsniveau ist wie jemand , der die ganze Zeit !!! zu Hause gesessen hat , dann verstehe ich diese Gesellschaft erst recht nicht mehr .
Es lohnt sich kaum noch , einer Arbeit mit bescheidenem Einkommen nachzugehen , also wird die Zahl der Anspruchsteller immer höher ,das darf nicht sein , weil der Kollaps dieser sozialen Sicherung dadurch unmittelbar bevorsteht !

Nur , was tun ?
Auch , wenn dies viele stören mag , ehe ich mal über den großen Teich und werfe mal einen Blick in die USA . Nein , es war nicht George W. oder gar sein Vater ,diese pöhsen Puben :wink: , es war der lupenreine Demokrat Bill Clinton , der vor einem ähnlichen Problem gestanden hat .

Millionen Amerikaner hatten sich damit abgefunden , von lebenslanger Sozialhilfe leben zu müssen oder zu können . Der Elan , Arbeit zu suchen oder gar zu finden , war drastisch gesunken . Dazu kam noch die Tatsache , dass aus dieser Schicht ein Großteil der Gewalttaten verübt wurde ( naja , ich will das mal so ausdrücken : Langeweile macht erfinderisch ... ) .

Clinton reformierte gegen alle Unkenrufe das soziale System : Jeder Amerikaner hatte zukünftig zwar immer noch Anspruch auch Sozialhilfe , aber nur 5 Jahre im Leben . Diese Zeit konnte auch gestückelt werden . War die Dauer der Unterstützung vorbei , gab's kein Geld mehr .

Die Gegner dieser Reform befürchteten einen drastischen Anstieg der Unterschicht , einen Anstieg der Kriminalität durch Beschaffungsverbrechen , Hunger und Chaos , Bürgerkrieg !

Aber nichts geschah , ganz im Gegenteil . Die Zahl der Arbeitslosen sank , die Zahl der Verbrechen ging zurück , der Staat hatte weniger Ausgaben und konnte anders investieren , wie zum Beispiel in den Ausbau der Schulen , was sich bewährte , so gibt es heute mehr Amis denn je , die einen Schulabschluss machen .
Keiner verhungerte , die Leichen lagen auch in der South Bronx nicht unbeerdigt und ausgemergelt auf der Straße .
Dadurch , dass die Leute mehr oder weniger gezwungen wurden , sich um ihr Leben wieder selber zu kümmern , gab es eine gewaltige Umstrukturierung der amerikanischen Gesellschaft .
Ja , viele Leute leben auch heute noch in Armut oder nah daran , aber das , was sie zum Leben brauchen , erwirtschaften sie legal und voller Stolz . Sie haben gar keine Zeit mehr , sich dumme Gedanken zu machen und kriminell zu werden , denn wenn jemand den ganzen Tag arbeiten muss , dann wird er nicht noch nachts Drogen verticken oder Passanten ausrauben , weil er schlichtweg zu müde dafür ist !

Ja, dann kam die Wirtschaftskrise und die Zahl der Arbeitslosen stieg auch in den USA wieder rasant , aber all diese Leute sehen jetzt die Uhr ticken : Nur fünf Jahre , ansonsten kriegst du keinen Cent mehr !
Und die rackern , um das zu verhindern , seid euch sicher !

Können wir so etwas nicht auch bei uns machen ?

Ja, ich weiß , es gibt immer Benachteiligte bei jedem System und bei jeder Reform , aber die gab es auch in den USA ,und bei uns geht es den Leuten dagegen immer noch viel , viel besser , oder ?

18 Monate ALG 1 , danach 5 Jahre HartzIV , und wer es verdammt nochmal in diesen 6 1/2 Jahren nicht geschafft hat , sich wieder in die arbeitende Bevölkerung einzureihen und für die Gesellschaft wieder aktiv zu sein , der hat halt Pech gehabt ! Das ist hart , aber ihr werdet sehen : DAS wird kaum einer riskieren . Und wenn ich für 5.-/h bei Lidl die Regale einräume , ich arbeite !

Wenn ich sehe , wie Deutschland als Schlaraffenland in der ganzen Welt bekannt ist , wird mir klar : Es war eine schöne Zeit , aber so kann es nicht weitergehen .
Wenn wir hier nicht bald was ändern und dem Heer der Bequemen ( also die , denen HartzIV zum Leben ausreicht und die es sich darin bequem gemacht haben ) klar machen , dass man etwas für sein Geld machen muss , dann geht das ganze System den Bach runter .
Und DAMIT wäre dann bestimmt keinem geholfen , oder ?

MeisterZIP
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Grandma

Beitrag von Grandma »

Moin Meisterchen

In dem Sinne sprachst Du mir aus der Seele, ich bin vollkommen deiner Meinung :wink:
Du hast es auf dem Punkt gebracht; Für diejenigen die arbeiten können ich schliesse jetzt Kranke (damit mein ich echte Kranke) und Alte, aus, ist die soziale Hängematte, viel zu weich.
Bestes Beispiel ; Dieser Typ :arrow: http://www.bild.de/BILD/news/2010/02/06 ... liche.html

Sowas wie der, davon gibt es tausende die sich auf Staatskosten einen Lenz machen. Und wenn sie arbeiten "müssen", sitzen sie am nächsten Tag beim Arzt. :evil:
Ich habe drei Jahre in einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet mitunter auch im Hafen, was da für Leute beschäftigt waren über die ARGE, da fällt dir nichts mehr zu ein. Die können noch nichtmal 2 Stunden stehen, da jammerten die ersten schon, nach 4 Stunden gingen sie dann nach Hause... Nächsten Tag waren sie nicht mehr gesehen... :x
Wahrscheinlich dann krankgeschrieben wegen "Überarbeitung"

Lieben Gruß, Grandma
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propermr
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Beitrag von propermr »

Hallo Meister,
habe gerade mit entsetzen festgestellt, das wir hier keinen DANKE-Button im Forum haben.

Das würde das Leben doch noch mehr vereinfachen. :wink:

Danke für den Beitrag auch von einem wo die Frau arbeiten geht und ich selber auch damit unser 2 Kinder was auf den Tisch kriegen
__________

LG
Swen
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andiz
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Beitrag von andiz »

Volle Zustimmung meinerseits. Bravo, 10/10 Punkte.

Als ich hörte, dass die Familie hier aus Dortmund die geklagt hatte schlappe 2500 EUR im Monat zur Verfügung hat, ist mir echt die Kinnlade herunter geklappt. Das bekommt man nichtmal nach ein paar Jahren als Ingenieur im Beruf netto nach hause! Aber nein, das ist denen immer noch nicht genug, die Kinder müssen ja auch in Sportvereinen, Theater etc. am öffentlichen Leben Teil haben.
Dafür ist kein Geld da, aber der modernste Flachbildschirm-Fernseher steht im Wohnzimmer und es gibt zwei modernen Computer und die Eltern rauchen (Recherche unsers lokalen Radiosenders). WO LEBEN WIR EIGENTLICH? Da könnte man echt hin fahren und denen die Tür eintreten. :evil:
Dem gegenüber mein Respekt denen gegenüber, die es mit z.T. wesentlich weniger Geld im Monat schaffen, eine Familie zu ernähren und wissen, dass man auf Dinge verzichten muss, um sich andere zu gönnen.

Ich als Student über 27 darf hingegen knapp 150 EUR Krankenkasse im Monat zahlen, weil ein Verdienst von knapp 850 EUR zu Grunde gelegt wird. Wenn ich allerdings so viel nebenbei arbeiten würde, hätte ich keinen Studentenstatus mehr (und auch kaum Zeit zum Studieren).
Ich habe knapp 4500 EUR Unkosten im Jahr (ohne Essen wohl gemerkt), kann froh sein, dass ich keine Miete zahlen muss (aber Nebenkosten), habe keinen Anspruch auf irgendwas (ich will aber auch keinem auf der Tasche liegen) und die bekommen alles in den Arsch geblasen... ich könnte echt kotzen.

Übrigens sollte man hinzu fügen, dass ein Mindestlohn um die 10 EUR/Stunde eingeführt werden sollte, denn sonst haben viele Leute im Monat weniger in der Tasche, als Hartzler. 5 EUR pro Stunde waren vielleicht 1990 fair, aber nicht mehr heute. Und da muss man auch ansetzen. Ansonsten kommen auch kaum Steuern in die Staatskasse.
Ich frage mich auch, wie viele Leute die FDP vor der Wahl missverstanden haben? "Arbeit muss sich wieder lohnen" hieß es. Mir war sofort klar, dass die damit die Arbeitgeber meinten, denn wieso sonst ist die FDP gegen Minstestlöhne?
Grüße,
Andreas

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rayman282
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Beitrag von rayman282 »

Hallo Meister Zipp

Du sprichst mit Deinem beitrag vielen aus der Seele!

Ich Fange mal an mit einer Besserung der "misstände"und Vermittel mein
Nachwuchs schon mal das mit Fleiss und ehrlicher Arbeit mehr zu erreichen ist,als "anderen"auf der Tasche zu liegen! :cry:

Dass wird schon ein "Hartes"stück arbeit,denn viele aus seinem Sozialen umfeld kennen "Arbeit"nur vom hören sagen! :roll:
Und viele davon Sprechen kaum die hier übliche Landessprache :shock:
Besitzen Häuser,und Fahren auto's wo so manch einer vom Träumt!

Ich muss jetzt vorsichtig sein denn ich bin schon als "ausländerfeindlich" :(
tituliert worden!(komisch dass die einen Deutschen Pass besitzen,und ich nicht :roll: )

Solange den Deutschen das "vorgelebt" wird,kann sich nichts Ändern,es sei denn mann kommt zu den alten werten zurück!

Ich fange schon mal an!!!!! :twisted: (versuche es wenigstens :cry: )
Grüsse aus dem Teutoburger Wald
Euer "Tulpenknicker"
rayman282



Stehle Besser Nicht!!!Der Staat Duldet keine konkurrenz!
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo,

da fehlem einem die Worte, und schreiben kann ich auch nix mehr.

UNGLAUBLICH

ein nachdenklicher
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kleinervampir
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Beitrag von kleinervampir »

Hallöchen,

also, ich kenne ein verheiratetes Paar mit drei Kindern und die bekommen 1300,- Euro zusammen und davon müssen sie die Miete von 650,- Euro zahlen.

Ich denke mir, dass die Höhe des Hartz IV im Ermessenspielraum des Sachbearbeiters liegt. So sieht es zumindest in einigen Fällen aus.
Carpe diem !
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Gerade in der BILD gelesen : Wenn der Regelsatz auf 400.- erhöht wird , kostet das im Jahr mal eben läppische 10 Milliarden Euro mehr ...

Übrigens kenne ich wirklich viele , viele Leute , die wirklich gut leben , und das mit HartzIV und ein wenig nebenbei ( ihr wisst , was ich meine ) . Die fahren alle relativ schicke Fahrzeuge , sind angenehm gekleidet und kaufen auch beim Edeka nebenan ein ( und nicht bei Lidl ... ) .
Rauchen tun sie alle , und Alkohol ist auch kein Problem ( zumindest nicht , wenn es die Religion erlaubt ) , das sieht man an den Kunden des Getränkemarkts hinter der Wst .

Das allseits bekannte Argument , dass dies doch eher die Ausnahme ist , lasse ich nicht gelten .
Und es sind nicht Tausende , nein , es sind eher Millionen ( und das ist nicht übertrieben ! ) , die es sich so halt einfach auf einem Niveau gut gehen lassen , das nicht sonderlich ärmlich ist .

Es gibt Städte und Stadtteile in Deutschland , in denen ist die HartzIV-Quote höher , deutlich höher als die der Berufstätigen . Und gerade in diesen Gegenden wird das deutsche Gesetz mit Füssen getreten , Verbrechen sind an der Tagesordnung und die wenigen , die noch arbeiten gehen , haben darunter mitunter sehr zu leiden .

Komme mir jetzt keiner mit dem Argument :
"Aber die armen Leute , die stellt doch keiner ein , wenn sie keinen Schulabschluss haben oder kaum Deutsch sprechen ! "

Nein , das ist wirklich nicht Schuld der Gesellschaft , sondern Schuld derer , die teilweise bereits in der dritten Generation "hartzen" , bei denen das ganz normal ist . Man denkt , die hätten doch Zeit , sich der Bildung ihres Nachwuchs zu widmen ( Zeit haben die doch , oder ? ) , aber genau das Gegenteil passiert .

Die Generation Hartz nenne ich sie .

Faul , bequem , immer nur fordernd und nie etwas beitragend , Ansprüche stellend , keine Zugeständnisse machend .

Wie Grandma schon gesehen hat : Die schaffen es kaum , ein paar Stunden zu malochen , und wenn , dann werden sie schneller krank , als man hinschauen kann . DAS ist die Mehrheit der Hartzer , nicht die Minderheit , das sollte und allen klar sein !

Dabei ist es mir wirklich sch..egal , ob es sich dabei um den Assi aus dem Ruhrpott oder woher auch immer handelt , oder ob dies der Ausländer ohne jegliche Deutschkenntnisse nach 20 Jahren in diesem Land ist .

Sie alle !!! haben die PFLICHT , etwas FÜR die Gesellschaft zu tun , und wenn jemand als Jugendlicher schlichtweg zu faul war , zumindest einen "popeligen" Hauptschulabschluss zu machen , dann muss er halt sehen , wo er bleibt :
Entweder er bildet sich freiwillig weiter ( und da macht es ihm der Staat in Deutschland wirklich einfach , es gibt sooooo viele KOSTENFREIE Möglichkeiten , das kann man gar nicht aufschreiben ! ) , oder er kriegt halt nichts mehr von der Gesellschaft .

Es ist NICHT die Gesellschaft selber , die verantwortlich für diese Misere ist , sondern die Millionen cleverer Personen , die diese System bis zum Abwinken aussaugen . Denen ist es vollkommen egal , wenn alles kollabieren würde , sie würden einfach dagegen klagen , den Anwalt zahlt der Staat ja auch noch ( Prozesskostenbeihilfe ) .

Der allseits gescholtene Herr Sarrazin hat dies als BRINGSCHULD an die Gesellschaft formuliert , wie wahr . Wer in dieser Gesellschaft lebt , hat eine Verantwortung für deren Erhalt , wer da nicht mitmacht , der hat keine Hilfe mehr verdient !

Die WENIGEN , die wirklich unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind , die sind wirklich zu bedauern . Wie schon geschrieben , nach 18 Monaten auf dem Niveau von jemandem zu sein , der bereits in der dritten Generation zu Hause sitzt , das ist echt mies .
Diesen Leuten gilt mein Mitgefühl für die harte Zeit . Aber genau die sind es NICHT , die jahrelang hartzen , die kriegen wieder eine Arbeit , weil sie sich bemühen , weil ihnen die Arbeit selber auch wichtig ist , die Beschäftigung an sich !
Jeder kann sich in Deutschland in Hunderten von Beschäftigungen selbstständig machen , das ist ebenso eine Alternative wie ein neuer Arbeitsplatz .
Ich behaupte kackfrech :
WER ARBEITEN WILL , DER BEKOMMT AUCH ARBEIT !
Man muss nur flexibel sein , und fleißig !
Von nix kommt nix , ist halt so ..

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Beitrag von tomS »

Wenn jemand wirklich von einem Sozial-Mißbrauch weiß und die Betreffenden nicht anzeigt, ist er fast genauso ein Soziallump und Aasgeier wie diejenigen, die er deckt.

Es sollen ja abermillionen Leute diese Sozialleistungen ganz offensichtlich mißbrauchen. Jeder Stammtischler weiß das ganz genau!
Angezeigt werden aber nur tausende von Fällen. Wo sind denn die Abermillionen Stammtischler-Lumpen, welche die eindeutigen Mißbrauchs-Fälle aus ihrer Nachbarschaft nicht anzeigen?

Ich habe schon Anzeige erstattet. Und zwar erfolgreich. Aber eben nur einmal, wo ich ganz genau wusste.
Es ist eben ein himmelweiter Unterschied zwischen Stammtischgerede und knallharten Fakten.
Zuletzt geändert von tomS am 10.02.2010, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
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Beitrag von MeisterZIP »

Ach , ich noch was vergessen :

All diese Leute , die heute langzeit-hartzen , die fallen auch aus der Gruppe derer raus , die je einen Rentenversicherungsbeitrag zahlen .

Ist euch klar , was das bedeutet , wenn man mal in die nahe Zukunft sieht ?

Heute ist es schon so , dass ungefähr ein Arbeitnehmer auf einen Rentner kommt , diesen also indirekt finanziert .
Was dann in naher Zukunft los ist , brauche ich nicht zu sagen .

Ich habe ja eigentlich gehofft , dass ich irgendwann mal wenigstens eine soziale Grundsicherung vom Staat bekommen werde , dafür , dass ich Monat für Monat 500.- Rentenversicherung zahle ( und dazu noch ca 300.- private Vorsorge ) , aber inzwischen habe ich mich auch davon verabschiedet .
Es wird in 30,40 Jahren NICHTS mehr geben . Seid euch sicher .

Das jetzige System ist auf einen sog. Generationenvertrag aufgebaut . Die jüngeren zahlen für die Älteren mit .

Solange das in einem vernünftigen Verhältnis stand , war das auch noch O.K.
So sind beispielsweise meine Eltern noch in der Lage , von ihren Renten zu leben und auch mal was springen zu lassen .
Wir zahlen ja für sie !

Was aber ist , wenn für uns niemand mehr zahlt , oder nur noch viel zu wenige ? Man KANN das Geld nicht einfach nachdrucken .

Da kommt dann gerne mal das Argument , dass wir ja zu wenig Nachwuchs haben . Weniger Kinder ,weniger Beitragszahler .
Leute , wisst ihr , wer heute noch 5 Kinder hat ? Die Hartzer ! Alle anderen können sich das schlichtweg nicht leisten !
Und geht mal auf die Strasse , am besten vormittags , wo deren Plagen eigentlich in der Schule sein sollten . Da seht ihr sie trotzdem scharenweise , man fragt sich dann :

UND DIE WOLLEN MEINE RENTE FINANZIEREN ?????????????????

Du wirst doch heute schon schräg angeschaut , wenn du mehr als 1 oder 2 Kinder hast , als "Karnickel" tituliert .

Man sieht , das ist ein ganz großes Problem , vor dem wir stehen . Da ist eigentlich wirklich eine SOFORTIGE Maßnahme notwendig , das radikal zu ändern ,und was tun die Idioten vom BVG ? Sie kippen das Gesetz , auf das es noch schlimmer wird !

Wisst ihr eigentlich , wie man in der dritten Welt von uns doofen Deutschen spricht ( und das ist kein Witz !!! ) ?

Deutschland , das ist ein tolles Land . Du bekommst deinen Lohn vom Staat , du bekommst eine Wohnung , Heizung , Strom und Wasser , alles umsonst ! Du musst dafür NICHTS machen , nur dahin gehen !

DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN !

Aber es ist genauso wahr wie die zur Zeit aktuelle Story vom dem Kerl , der durch die Talkshows tingelt und damit prahlt , dass er noch NIE gearbeitet hat ( siehe Grandma's link ) . Der hat jetzt werbewirksam 8h gearbeitet und ist wieder "krank" . Toll !

Es muss sich hier was ändern , und zwar ganz , ganz schnell . Auch wenn es weh tut , aber es gibt dazu keine Alternative , sonst knallt es demnächst ganz gewaltig .

MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

TomS , das schlimme ist ja , dass die meisten Langzeit-Hartzer ja vollkommen legal dauerbefreit sind !
Die tun nichts Verbotenes , wenn sie jahrelang auf der Couch liegen !
Nichts Verbotenes , aber etwas in meinen Augen etwas höchst Unmoralisches , nämlich sich NICHT zu bemühen , Arbeit zu finden , das ist es , was mich stört !
Aber deswegen kannst du schlecht jemanden anzeigen , wenn du was dagegen hast ... Es ist halt kein Gesetz verletzt worden .

Schwarzarbeit ist vollkommen getrennt zu bewerten , ---edit, war ein Fehler von mir drin--- aber das ein anderes Thema .

Hier geht es darum , dass es nicht so weitergehen kann , dass man sein Leben lang nichts tut und die anderen dafür zahlen lässt .

Also bitte nicht abschweifen ( wir können dazu gerne noch einen weiteren thread öffnen ) !

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Zuletzt geändert von MeisterZIP am 19.02.2010, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von tomS »

MeisterZIP hat geschrieben:Übrigens kenne ich wirklich viele , viele Leute , die wirklich gut leben , und das mit HartzIV und ein wenig nebenbei ( ihr wisst , was ich meine ) .
Dann weiß ich wohl doch nicht, was Du meinst. Erklärst Du mir das "nebenbei"?
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Beitrag von scatman »

Das System kränkelt ohne Frage, aber auch erst durch die Zusammlegung von Sozialhife und Arbeitslosenhilfe wurden die Zahlen überhaupt transparent.

Ist das Problem Langzeitarbeitslosigkeit ein steigendes Problem, ich habe keine Antwort darauf.

Die Nehmerqualitäten in Bezug auf unseren Sozialstaat sind aber weit verbreitet. Wie oft denke ich während ich arbeite, ob der Kollege oder die Kollegin wirklich krank ist, deren Arbeit ich mitmache. Heute ist es ja bereits guter Stil sich mindestens eine Woche am Stück krank schreiben zu lassen.

Oder warum wird das Arbeitslosengeld in Anspruch genommen, wenn es überhaupt nicht zum Leben benötigt wird. Etliche Male habe ich das schon gesehen. Argument: Ich habe eingezahlt?

Neiddebatten haben nie geholfen, aber Hilfe zur Selbsthilfe und Verpflichtung zur zumutbaren Arbeit fände ich schon gut.
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Beitrag von MeisterZIP »

Komm TomS , du musst mir mal erklären , wie die denn alle ein schickes Auto , einen Roller und jeden Tag Kippen und Bier haben , ganz von den schicken Handys und Laptops und Flachbildschirmen abgesehen . Ist doch glasklar , das dafür HartzIV nicht ausreicht , oder ? Aber du kannst es keinem nachweisen .

Aber wie gesagt , anderes Thema ...

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Beitrag von andiz »

Ich denke, der Meister meint: Geld beziehen und nebenbei schwarz arbeiten zu gehen und damit sehr gut zu leben.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von MeisterZIP »

Dabei geht es doch sooo einfach :

HartzIV wird einfach nicht mehr in Geld , sondern in Gutscheinkarten ausbezahlt . Davon kann man dann Lebensmittel , Kleidung oder Schulbedarf erstehen , aber keine Sachen wie Tabak oder Alkohol bekommen . Ist die Karte leer , ist halt Sense .
Sowas kann man in der heutigen Zeit auch elektronisch regeln , mittels Geldkarte mit Bild drauf , die halt Einschränkungen hat .
DAS IST DOCH MACHBAR !
Wenn das sich durchsetzen würde , wäre jeder Hartzer in Erklärungsnot , wenn man ihn nach den Kosten für seinen 3er BMW oder sein schickes Handy fragt , denn das Geld dafür KANN er nicht legal erworben haben !

HartzIV für 5 Jahre , danach soll jeder selber sehen , wie er zurechtkommt . Was in den USA klappt , sollte hier erst recht gehen , wie haben wesentlich bessere Zustände !
Generell alles kappen , was dazu führt , es sich bequem zu machen . Dazu gehören Sachen wie Prozesskostenbeihilfe , Fernsehen ( GEZ befreit für HartzIV !!! ) , PC . Man kann zum Surfen auch in den Internetshop gehen .

Grundsätzlich jedem Hartzer die Gelegenheit geben , für die Allgemeinheit tätig zu sein : Müll sammeln , Gehwege fegen , Rasen mähen , Laub rechen , da gibt es so viele Möglichkeiten in der freien Natur , die man tagein , tagaus machen kann . Die Leute haben Zeit , die sollen sich nicht davon entwöhnen , einer regelmäßigen Beschäftigung nachzugehen , denn das ist der Anfang vom Ende , sich gehen zu lassen !

Wenn jemand eine bessere Lösung für dieses Problem hat , würde ich mich natürlich freuen , wenn er dies hier kundtut . Leute , es ist Zeit , sich KONKRET Gedanken zu machen , wie man die Misere ändern kann !

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Beitrag von Brila »

Bin ich hier beim Stammtisch inner Kneipe um die Ecke, oder in einem Rollerforum? :shock:

Grusselig was man hier zu lesen bekommt.
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Beitrag von MeisterZIP »

OT ist OT , oder ?

Und das hier hat nichts mit dumpfen Stammtischparolen zu tun , sondern mit dem wichtigsten Problem , was dieses Land zur Zeit hat , und da sollte man durchaus mitreden !!!
Was meinst du ?

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Beitrag von Brila »

Ich bin der Meinung das man sich zuerstmal umfassend informieren sollte, bevor man sich ein Urteil bildet...

Flachbildschirme, schicke Handys und BMW gehören eben nicht zur Grundausstattung eines H4. So wie Du das schreibst, unterstellst du jedem H4 nebenbei Schwarz zu arbeiten und sich auf deine Kosten ein schönes Leben zu machen.

Schwarze Schafe gibt es überall, Zivilcourage zeigen und das ganze im örtlichen Arbeitsamt zur Sprache bringen kann Wunder vollbringen...

Sprüche kann ich selber klopfen, aber die Hände aus dem Schoss nehmen und was gegen die Schmarotzer tun, ist ungleich schwerer. Weil "bringt ja eh nüscht".

Ich bin selber für eine Reform, aber sicher nicht so, das ist viel zu kurz gedacht. Haltlose Unterstellungen helfen auch niemandem weiter. Dafür ist das Problem viel zu komplex.
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Beitrag von halfar »

Bin eigentlich mehr zufällig auf euer Forum gestoßen, aber was ich hier gleich lesen mußte ist typisches deutsches "alle über einen Kamm scheren" Denken. Nur, weil es schwarze Schafe unter den Hartz IVlern gibt, denken gleich alles, dass alle so sind.
Vor allem geht mir der Hut hoch, wenn hier ein Meister (was auch immer für einer) behauptet, dass eine 4 köpfige Familie 1600!!!!!!!!!!Euro vom Staat bekommt?!?!?! 16oo Euro? Das wäre ja der Himmel auf Erden. Und das traurige ist, dass alle so denken, dass wir im Geld schwimmen.
Ich beziehe leider Hartz IV. Und soll ich euch sagen, was wir (2 Erwachsene, 2 Kinder) zusammen, inklusive des Teilzeitjobs meiner Frau, zum Leben haben? Wenn es ein guter Monat war, sprich meine Frau viele Stunden gearbeitet hat sind es gerade mal 300 - 400 Euro!
Ja, sagt Ihr jetzt, dann geh`doch arbeiten. Habt Ihr ja auch Recht. Aber, was meint Ihr, was ich schon seit 3 Jahren (nach der hundertsten Bewerbung habe ich aufgehört zu zälen) versuche zu bekommen? Auf dem deutschen Arbeitsmarkt zählst du leider ab 40 zum alten Eisen. Selbst Zeitarbeitsfirmen haben mich schon abgelehnt.
Hier noch ein Link, der euch vielleicht ein wenig nachdenken läßt:

http://hartz.info/
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Beitrag von MeisterZIP »

Ich habe nicht geschrieben , dass ich pauschal alle Hartzer der Schwarzarbeit bezichtige ( danke Toms für den Anstoss , den ich jetzt weiterführen muss ... ) . Also bitte sachlich bleiben !

Ich habe auch nicht geschrieben , dass Flachbildschirm &Co zur Grundausstattung gehören , aber ich habe es schon so oft erlebt ( weisst du , ich hole defekte Fahrzeuge ab ) , das mir dazu nichts mehr einfällt .

Meinst du , ich laufe jetzt zum Arbeitsamt , um jemanden anzuschwärzen ? Habe wirklich besseres zu tun , als meine Kundschaft zu vergraulen ... Davon abgesehen , kann das TV ja auch von der Oma sein :lol: ...

Zum Thema HartzIV : Die Familie , die einer der jetzigen Kläger gegen das Gesetz ist , bekommt mit zwei Kindern ca 2500.- Das kann jeder googlen .
In der BILD von heute ist übrigens auch eine Berechnung drin .
Wenn ich das Geld hätte , wäre ich glücklich !
Ich muss seit 8 Wochen von quasi nichts leben , weil der Zweiradmarkt wegen der globalen Erwärmung im Schnee versinkt ... Rücklagen sind längst aufgebraucht , , das Konto im Minus . Mit HartzIV würde ich jetzt besser leben !

Das man sich ohne Ende bewerben muss , ist heute übrigens leider Gottes eine Tatsache , die nicht nur Einzelpersonen betrifft .
Ich persönlich finde es auch fürchterlich , dass die Löhne durch Dumping in den Keller gehen , aber der Staat , der anscheinend einer anderen Meinung ist , tut nichts dagegen . Und nur ein Mindestlohn könnte hier helfen !

Ich persönlich kann nur empfehlen : Macht euch selbstständig ! Es geht auch heute noch ! Es ist nicht akzeptabel , sich einfach hängen zu lassen .
Es gibt soooo viele Ideen , die auch mit wenig Geld heutzutage realisierbar sind . Seid kreativ ! Setzt euch zusammen und macht einen Gedankenaustausch !
Dies ist besonders für die attraktiv , die wegen mangelnder Bildung und/oder Ausbildung ganz unten in der Bewerberliste stehen , wie auch die , denen das Alter nachteilig vorgehalten wird !

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Beitrag von MeisterZIP »

Hier mal ein kleiner Vergleich ...

Bild

Da soll mit nochmal einer sagen , dass man davon nicht gut leben kann !

Übrigens : Ich bin Zweiradmechanikermeister ...

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Beitrag von halfar »

Wo hast du denn bitte schön diese Zahlen her? :shock:
Das ist schlichtweg gelogen! Ich kann es dir gerne schwarz auf weiß zeigen, was wir bekommen und das ist nicht annähernd so viel, wie dort steht!
Schicke Dir gerne meine Berechnung per eMail. Allein der Regelsatz stimmt nicht. Der liegt nämlich gerade mal bei 357,- euro. Verringert sich sogar noch, wenn man Teilzeit o. 400 Euro Job macht. Denn alles, was ich nebenbei verdiene wird auf den Regelsatz angerechnet. Selbst, wenn meine Kinder Taschengeld bekämen, würde das auf den Regelsatz angerechnet werden. D. h. jeder Euro, der in unseren Haushalt kommt wird sofort abgezogen!
Auch darf man nicht vergessen, das einem Hartz IVler kein Kindergeld gehört. Das wird auch angerechnet.
Natürlich gibt es Leute die schwarz arbeiten und wenn man sie erwischt, werden sie natürlich öffentlich an den Pranger gestellt. Und auf einmal sind sie stellvertretend für alle Hartz IVler. Ich habe noch keinen einzigen Tag schwarz gearbeitet, denn die Konsequenzen wären verhehrend für mich und meine Familie.
Ich habe nur noch eine bitte. Macht euch bitte ein bisschen schlauer über Hartz IV (siehe meinen Link oben) und werft uns nicht alle in einen Topf.
Auch, denkt ihr ja immer, alle Hartz IVler leben umsonst. Ich habe "leider" Wohneigentum und bekomme daher kein Wohngeld, da es mir schlichtweg nicht zusteht. Nach meiner obigen Rechnung (was uns maximal zum leben bleibt), könnt Ihr euch ja an den 5 Fingern ausrechen, wie lange wir uns noch über Wasser halten können.
Aber diese Ängste von mir sind ja in euren Augen unbegründet, da es uns Hartz IVlern ja allen so gut geht und wir im Geld nur so schwimmen.
Ich denke dann an euch, wenn ich mit meiner Familie dann auf der Straße stehe und Ihr in eurem warmen Heim weiter falsche Zahlen verbreiten und über uns schimpfen könnt.
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Beitrag von tomS »

MeisterZIP hat geschrieben:Wenn das sich durchsetzen würde , wäre jeder Hartzer in Erklärungsnot , wenn man ihn nach den Kosten für seinen 3er BMW ...
Stammtisch, Stammtisch tri-tra-tralala...
Schon mal was von Schonvermögen gehört? Was darüber hinaus geht, muß man erst aufbrauchen, bevor man H4 bekommt.
Hat man zu viel Vermögen (auch zwischendurch, geerbt, geschenkt, ganz egal), muß man das unaufgefordert den Behörden melden und erst aufbrauchen.

Raffe Dich endlich auf und zeige die "vielen vielen Leute" an!
Mache Dich verdient um unseren Sozialstaat! Jetzt! Sofort!
Du hast ja bei der derzeitigen Witterung eh nichts zu tun. :wink:


@halfar

Willkommen übrigens!
Ich weiß, daß Leute in Deiner Situation zum ganz großen Teil ehrlich sind.
Im Gegensatz zu denen, bei denen die Steuerfahndung zu einer Betriebsprüfung ausrückt. :roll:
Aber Neid und Mißgunst entwickelt man nur gegenüber etwa gleich gestellten. Zumwinkel & Co rangieren (wohl für uns alle hier im Forum) in unantastbaren Sphären.
Zuletzt geändert von tomS am 10.02.2010, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von MeisterZIP »

Die Quelle für den Text ist unten am Text ersichtlich . Ich denke , die sind seriös .

Und TomS : Lass es gut sein . Ich weiß schon , wozu du mich provozieren willst , aber du kriegst mich nicht .
Ich schätze deine oft qualifizierten Beiträge , aber manchmal hast du reichlich verquere Ansichten ...

MeisterZIP
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halfar
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Beitrag von halfar »

Und noch was für den Meister: Hättest du dich wirklich schlau gemacht, würdest du wissen, dass selbst dir als selbstständigen Hartz Iv zusteht. Das nennt sich dann "Beihilfe zur Sicherung des Lebensstandards". Aber, nachdem du hier nur ja eh nur pauschal die Allgemeinmeinung aller wiedergibst, zeigt das nur, dass du überhaupt keine Ahnung hast.
Und tomS provoziert hier nicht, sondern weiß, im gegensatz zu allen anderen die hier geschrieben haben, anscheinen bescheid und betrachtet es unvoreingenommen.
birdie

Beitrag von birdie »

Das Kernproblem ist doch, das massenhaft Arbeitsplätze durch die Produktionsauslagerung nach Asien verloren gegangen sind und weiter verloren gehen werden.

Beispiel Bochum: Wenn Opel schließt, ist Not am Mann in Bochum. So viele Teilzeitstellen, Putzstellen, Telefonistenstellen usw. kann es gar nicht geben, als das man das ausgleichen könnte. Schon gar nichts Gleichwertiges in dieser Größenordnung.

Oder die Stahlwerke im Ruhrgebiet: Wo soll der Ersatz herkommen? Etwa in der Dienstleistungsbranche? Sollen wir uns alle gegenseitig die Treppe putzen oder wie soll das gehen?

In meiner Stadt und ihrer Umgebung hatten wir früher eine Textilindustrie, die aus mittelständischen Unternehmen bestand, dort waren zigtausende Leute beschäftigt. Diese Industrie ist bis auf ganz geringfügige Restbestände völlig weg. Nichts kann das ausgleichen.

Ich wäre dafür, drastische Zölle auf alle Waren aus Ländern zu erheben, mit denen ein Außenhandelsdefizit besteht. Dies könnte vielleicht helfen, die Schaffung von Produktion in diesem Land wieder attraktiv zu machen und nicht nur die Errichtung von Verkaufstempeln, deren Beschäftigte entweder zum Hungerlohn vom Personalverleiher oder auf € 400,00 - Basis beschäftigt sind. Schaut euch doch mal bei den Discountern um, was da läuft. Lidl u. Schlecker z. B. waren nicht umsonst schon oft genug im Gerede.

Die sehr niedrige Bezahlung von weniger qualifizierten Jobs führt dazu, das diese eine Aufstockung vom Amt bekommen müssen, um über die Runden zu kommen. Die Nutznießer sind dabei doch hauptsächlich die Arbeitgeber, die sich über die niedrigen Lohnkosten freuen, in vielen Fällen Personalverleiher, deren einzige Leistung darin besteht, die Hand aufzuhalten.

Hier ist einiges aus dem Ruder gelaufen, und es wird Zeit, das die Dinge verträglich geregelt werden. Nicht die Sozialleistungen sind zu hoch, sondern die Löhne vielfach zu niedrig. Ein Mindeslohn ist überfällig und muss schnellstens her. Dies gibt es auch in vielen Nachbarländern, ohne das dort der Kommunismus ausgebrochen wäre oder das deren Kultur sonstwie untergegangen wäre.

Gegen Leistungsmissbrauch muss ebenso vorgegangen werden, keine Frage. Und es wird auch dagegen vorgegangen. Aber bitte nicht nur bei den Leistungsbeziehern, sondern auch bei den "Arbeitgebern" der Schwarzarbeit, den hauptsächlichen Nutzniessern.

Bei den Räuberpistölchen der Bild-Zeitung ist Vorsicht angebracht. Meist ist das ja nur die halbe Wahrheit oder auch komplett erfunden, das wäre nicht das erste Mal.

Und der Personalverleih muss weg. In Gewissen Branchen nennt man deren Wirken Zuhälterei, und um nichts Anderes handelt es sich hier. Eines Zwischenhändlers zwischen tatsächlichem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer bedarf es nicht.

Gruß, birdie
tomS
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Beitrag von tomS »

birdie hat geschrieben:Ich wäre dafür, drastische Zölle auf alle Waren aus Ländern zu erheben, mit denen ein Außenhandelsdefizit besteht.
Und wenn das die anderen Ländern auch machen?
Schon mal daran gedacht, daß Deutschland immer noch eine Exportnation ist?
Bekanntlich gehen 85% der deutschen Exporte in die Nachbarländer der EU.
Das wird aber lustig, wenn sich Deutschland derart isoliert.
Vielleicht kommen dann hier im Gegenzug keine Lebensmittel und kein Öl mehr an? Das könnte das Problem der Überbevolkerung sehr schnell lösen. :roll:
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birdie

Beitrag von birdie »

Ob das der Stein der Weisen ist, weiss ich auch nicht.

Jedenfalls hatten wir die Massenarbeitslosigkeit in diesem Umfang noch nicht, als es solche Zölle noch gab.

Praktisch alle Industrien für Konsumgüter sind weg, Zweirad, Radio/Fernsehen, Foto, Textil usw. usw.

Und an allen unseren geliebten Computern gibt es keine deutsche Schraube.

Soll das so bleiben?

Gruß, birdie
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Hi

Beitrag von xxl »

hier kann ich aus eigenen Erfahrungen sprechen.

@MeisterZ.: Ich hoffe für Dich, das Dir Dein Unternehmen nie pleite geht. Dann bist Du nämlich sofort H4 Empfänger und damit der vermeintliche Abschaum der Gesellschaft. Und eines kannst Du Dir sicher sein: Man wird Dich so behandeln. Überall!

Und das ist tatsächlich so! Glaube mir!!!
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wir halten unser Wort
wenn einer nicht mithält
dann halten wir sofort

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Beitrag von andiz »

birdie hat geschrieben: Und an allen unseren geliebten Computern gibt es keine deutsche Schraube.
Das stimmt so nicht. Wenn Du einen AMD-Prozessor in Deinem Rechner hast, ist dies ein hoch-technologisches Stück Silizium. Gefertigt in Dresden, Germany in einem Werk, wo Deutschland über eine Milliarde Subventionen hinein gesteckt hat.

Die PC's von Fujitsu-Siemens wurden (weiß jetzt nicht, ob das noch der Fall ist) bis mind. 2008 in Deutschland zusammen geschraubt und die verbauten Hauptplatinen waren ebenfalls made in Germany (zumindest bei den Business-PC's für Firmen).

@halfar:
Danke für den Denkanstoß, das hatte ich ganz vergessen:
Leute wie Du, die sich etwas geschaffen haben (Eigentum), werden im Endeffekt noch dafür bestraft (ich habe einen Bekannten, dem geht es genau so). Und die Leute, die sich nie etwas geschaffen haben, quasi immer nur von der Hand in den Mund gelebt haben (vielfach Leute, die mit Geld einfach nicht umgehen können und davon gibt es leider immer noch sehr viele), werden im Endeffekt auch noch dafür belohnt. Und das ist die größte Ungerechtigkeit an diesem System.

Aber eins sei gesagt:
Der Jugendwahn kam aus den USA zu uns. Mittlerweile hat man dort gemerkt, dass dies der völlig falsche Weg war. Man hat Leute mittleren Alters und damit unbezahlbare, langjährige Berufs- und Lebenserfahrung einfach an die Luft gesetzt.
Auch hier wird sich der Trend wieder umkehren, unterstützt von der Tatsache, dass es weniger (qualifizierten) jungen Nachwuchs gibt.

Und darüber hinaus: Rente mit 67? Dass ich nicht lache, ich gehe davon aus, dass ich bis mindestens 70 arbeiten muss. Und ob es dann noch eine staatliche Rente in der heutigen Form geben wird, wage ich zu bezweifeln.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von comodo »

Ich habe mich bisher zum Glück nicht im Detail mit ALG II
beschäftigen müssen. Die beiden betroffenen Personen in
meinem Bekanntenkreis gehts finanziell jedoch sehr mies.
Sicher kriege ich auch einen Hals wenn ich solche Geschichten
in den Medien lese - doch frage ich mich dann: stimmt das, oder
dient es nur irgendeiner Quote?
---
Geiz ist geil - diese Mentalität steckt doch wohl bewusst oder
unbewusst in den meisten von uns. Wenn ich einen guten Roller
aus Asien für "kleines" Geld bekommen kann, warum soll ich
mir dann einen Roller für "großes" Geld aus Europa kaufen?

Ich glaube kaum daß die Verkaufszahlen von NOKIA seid Bochum
dauerhaft zuückgegangen sind. Den meisten Menschen ist der
eigene Geldbeutel näher als der anderer.
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birdie

Beitrag von birdie »

Das stimmt so nicht. Wenn Du einen AMD-Prozessor in Deinem Rechner hast, ist dies ein hoch-technologisches Stück Silizium. Gefertigt in Dresden, Germany in einem Werk, wo Deutschland über eine Milliarde Subventionen hinein gesteckt hat.

Die PC's von Fujitsu-Siemens wurden (weiß jetzt nicht, ob das noch der Fall ist) bis mind. 2008 in Deutschland zusammen geschraubt und die verbauten Hauptplatinen waren ebenfalls made in Germany (zumindest bei den Business-PC's für Firmen).
Was AMD betrifft, hast Du Recht. Aber nachdem das Werk jetzt auch keinen Schnapp mehr abwirft, soll es aufgegeben werden. Eine Milliarde für die Katz. So wie bei Nokia Bochum und Opel Bochum, denen ihre Werke auch so gut wie geschenkt wurden, wobei das bei Opel wohl erst einmal aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist. Eine schlimme Masche.

Wenn ich mich recht erinnere, wurden die Fujitsu/Siemens Rechner in der übernommenen Fabrik von Nixdorf, später Siemens/Nixdorf montiert, aber das ist Geschichte.

Zudem ist die CPU nur ein kleiner Teil eines Rechners. Ich glaube nicht, das Mainboard oder Periphere heute noch in nennenswertem Umfang von hier stammen.

Und wenn das nicht endlich aufhört, werden auch die Arbeitsplätze immer weniger.

Wie lange soll das noch ungehemmt so weitergehen?

Gruß, birdie
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Beitrag von mopedfreak »

Hi,

Mein Arbeitsspeicher stammt auch aus Dresden :D Vom prinzip her aber das gleiche. Qimonda hat 10 jahre Geld abgeworfen, dann war der hype vorbei.

Viele Grüße, Alex
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birdie

Beitrag von birdie »

Qimonda hat 10 jahre Geld abgeworfen, dann war der hype vorbei.
Vielleicht war es den Aasgeiern auch einfach nicht genug? Neuer Standort, neue Subventionen, neue Champagnerparties und Prämien von zig Millionen für die Vorstände?

Zumindest Nokia Bochum war nie unrentabel, wenn es stimmt, was die Presse berichtet. Aber Geld stinkt ja nicht, folglich stinkt noch mehr Geld auch nicht.

Ich finde es erfreulich zu hören, das die Qualität der Nokia-Handys seit der Produktionsverlagerung nach Rumänien grottenschlecht geworden sein soll. Strafe muss sein, und Schadenfreude ist die schönste.

Gruß, birdie
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Beitrag von andiz »

@birdie: Das mit AMD stimmt wieder nicht ganz. Man hat lediglich die Fertigung in eine externe Gesellschaft ausgegliedert (Globalfoundries), um die Werke mittels Auftragsfertigung besser auslasten zu können. Die erste Fabrik von AMD in Dresden wird derzeit (verzögert durch die schlechte Auftragslage in der Chipbranche) komplett auf den neuesten Stand gebracht und die 2. Fabrik in Dresden produziert weiterhin die CPU's für AMD. Für die Katz war das also nicht. Das Geld vom Staat war übrigens noch in DM, also knapp eine halbe Mrd. EUR.

Im Falle von Nokia kann ich mir die Schadenfreude nicht verkneifen, die scheinen da mächtig auf die Nase gefallen zu sein, vom Imageschaden in Deutschland mal ganz zu schweigen.
Die besten ehemaligen Entwickler von Nokia in Bochum entwickeln jetzt neue Geräte für Blackberry. Die haben die Mitarbeiter mit Kusshand genommen.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von Apfelkuchen »

Moin

Flachbildschirm gehört zur H4 Grundausstattung?
Mist -ich bin Beamter und habe keinen :cry:


Ich finde wir müssen das etwas differentzierter sehen.

Den Arbeiter, der nach 20 Jahren seinen Job verliert oder den ( meist jugendlichen) Schmaroter der gar nicht arbeiten will.


Der Arbeiter soll ruhig sein Arbeitslosengeld und später sein H4 bekommen.
Die die nicht arbeiten wollen, die soll man stärker in die Pflicht nehmen.

Ich habe selbst einen Bekannten, 41 Jahre, keine Berufsausbildung. Er will gar nicht arbeiten, er bekommt die Wohnung bezahlt, seinen H4 Satz und freut sich einen Ast. Er lacht mich aus, wenn ich ihm erzähle,dass ich morgens um 6 Uhr aufstehe und mit dem Roller durch die Kälte ins Büro fahre. Muß er zur ARGE, lügt er dem Sachbearbeiter einen vor, er will ja, findet aber nichts. Immer kommt er damit durch und hat dann wieder 3 Monate Ruhe.


Übrigens : Lebensmittelgutschein wurde als Menschenunwürdig angesehen. Wie sieht das denn aus, wenn einer mit einem Gutschein an der Kasse steht....

Ich könnte kotzen.

Respekt verdienen die Leute, die für nicht viel mehr als der H4 Satz arbeiten gehen.


Apfelkuchen
8)
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Beitrag von Guck »

Muß mal dem Meister Recht geben; hier ein kompletter Artikel dazu, übernommen aus einem meiner "Berufsforen":

Wie man mit viel Geld Armut vermehrt

Von Gunnar Heinsohn 8. Februar 2010, 16:44 Uhr


Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat es geschafft, das Wachstum einer Unterschicht zu begrenzen, die sich nur durch Sozialhilfe finanziert. Deutschland aber gelingt es bis heute nicht, dieses Problem zu meistern. Mehr noch, unsere Zuwanderer sind meistens diejenigen, die es zu Hause auch nicht geschafft haben.

Am 22. August 1996 unterschreibt Bill Clinton im Einklang mit den Republikanern ein Gesetz, das den überkommenen Sozialstaat abschafft. Bis dahin war Clinton noch das Idol der amerikanischen Linken, jetzt schallt ihm überall „Rassist!“ entgegen. Warum tut der Präsident das? Der Sozialstaat verhält sich widersinnig, ja regelrecht absurd. Obwohl Amerika pro Kopf immer reicher wird und immer höhere Summen an seine Armen überweist, geraten immer mehr Menschen in Armut. Dabei soll das seit 1935 geltende Familiengesetz unschuldig in Not geratene Mütter befähigen, auch weiterhin die Erziehung ihrer Kinder abzusichern. Schützen soll es die kinderreiche Witwe eines vom Gerüst gestürzten Dachdeckers oder eines sonst wie ums Leben gekommenen Ernährers.

Auffällig wird dieses Gesetz erst in den 60er-Jahren, als junge Frauen vor den Staat treten und für sich und ihren minderjährigen Nachwuchs Geld fordern, obwohl bei ihnen niemand vom Gerüst gefallen ist. Lediglich die Namen der Väter sind ihnen entfallen. Das wohlgemeinte Gesetz wird für die Steuerzahler plötzlich zur Falle. Sie durchschauen die Mütter, können aber doch die Neugeborenen nicht ohne Schutz lassen. Grimmig also zahlen sie auch an diese Frauen. Die aber hören dann mit dem Kinderkriegen nicht auf, um es für die bestmögliche Erziehung der schon vorhandenen einzusetzen. Im Gegenteil, sie bekommen weitere Kinder. Für den Steuerzahler verdoppelt sich die Rechnung. Zugleich verschlechtern sich die Entwicklungschancen der bereits vorhandenen Kinder und die der neuen gleich mit. Um der wachsenden Bildungsferne zu begegnen, werden die staatlichen Hilfen erhöht, was noch mehr Neugeborene nach sich zieht. Hilfe gibt es am Ende vor allem für Frauen, die durch Vermehrung nach Einkommen streben.

Die demografischen Auswirkungen erweisen sich als ungemein wuchtig. Während 1964 lediglich eine Million von Müttern geführte Familien mit vier Millionen Mitgliedern Sozialhilfe beziehen, explodiert ihre Zahl bis 1994 auf fünf Millionen Haushalte mit 14 Millionen Menschen. Das sind zwar nur fünf Prozent aller Amerikaner unter 65 Jahren, aber die zehn Millionen Kinder unter ihnen stellen bereits zehn Prozent aller amerikanischen Kinder.
Amerika schafft sich ein regelrechtes Proletariat, also eine schnell wachsende Minderheit, die sich nur über proles - lateinisch für Kinder - finanziert. Angesichts dieser Lage formuliert Charles Murray in seinem Buch „Losing Ground“ (1984) sein heute berühmtes - damals aber auch verteufeltes - Gesetz, dass Versorgungszahlungen an Sozialhilfemütter ihre Kinder nicht besser stellen, sondern lediglich immer mehr von Sozialhilfe abhängige Mütter und Kinder hervorbringen.


Besonders in linksprogressiven Staaten wie Kalifornien steigt der Anteil von in Sozialhilfe geborenen Kindern

In Staaten wie Kalifornien oder New York, die linksprogressiv regiert werden und besonders großzügig auszahlen, wird Murrays Befund am härtesten bestätigt. Die beiden Staaten stellen 1995 weniger als 20 Prozent der amerikanischen Bevölkerung, beherbergen aber fast 30 Prozent aller für Staatsgeld geborenen Kinder. Nahezu ein Viertel aller Babys werden in diesen beiden Staaten direkt in die Sozialhilfe geboren. In New York führt das - trotz wachsender Einwohnerschaft der Gesamt-USA - zu Bevölkerungsrückgang, weil steuerkräftige Bürger aus dem Staat fliehen. Zu Verbitterung der Progressiven laufen die für ihre großzügigen Gesetze vorgesehenen Zahler einfach davon.

Clinton bekommt von seinen Kritikern zu hören, Armut sei farbig, weiblich und kindlich. Sie treffe also die Schwächsten überhaupt und gerade die greife der einst so verehrte Präsident an. Mitte der Neunzigerjahre sind von 100 Amerikanern zwölf schwarz, aber unter 100 Sozialhilfebeziehern sind es 37. Weil ein Viertel aller schwarzen - und übrigens auch 20 Prozent aller hispanischen - Mütter vom Steuerzahler leben, entsteht der Eindruck eines Rassenproblems. Aber 75 Prozent aller schwarzen Frauen kommen - wenn auch mit eher einfachen Arbeiten - ohne Staatshilfe zurecht. Es geht also nur zum Teil um Unterschiede der Hautfarbe. Als gewichtiger erweisen sich Unterschiede in der Leistungsorientierung. Die schwarzen Frauen auf Sozialhilfe sind jünger, bildungsärmer und kinderreicher als ihre Schwestern. Gegen ihre beamtenähnliche Versorgung auf Lebenszeit empören sich deshalb schwarze Steuerzahlerinnen nicht weniger als hispanische, weiße oder solche koreanischer und chinesischer Herkunft.


Mädchen werden früh schwanger, um Sozialhilfe beziehen zu können

Amerika fürchtet um seine Zukunft. Denn viele Töchter der Sozialhilfefrauen bereiten sich ihrerseits auf ein kinderreiches Leben auf Sozialhilfe vor. Die Söhne sind oft noch weniger qualifiziert als die Mädchen, weshalb sie die Steuergelder für ihre Mütter und Schwestern nicht verdienen können. Stärker noch beunruhigt, dass sie bei einem Anteil von nur zehn Prozent aller Jungen über 50 Prozent aller jugendlichen Gewalttaten begehen. Die Sozialhilfe eröffnet Karrieren also nur für die Mädchen, die beizeiten schwanger werden, um selbst Ansprüche aufbauen zu können. Die Jungen hingegen können durch schlichtes Nachwuchszeugen keine Versorgung erlangen. Doch haben wollen verständlicherweise auch sie alles. Der Schritt in die Kriminalität ist dann nicht weit.

Was nun unternimmt Bill Clintons Gesetz gegen eine schnell zunehmende Jugend, die nicht ausbildungsfähig ist und ihre zahlenden Mitbürger mit Gewalt bedroht? Ab 1. Januar 1997 kürzt es körperlich gesunden Amerikanern den bis dahin lebenslangen Rechtsanspruch auf Sozialhilfe auf fünf Jahre. Diese Entscheidung wird flankiert durch Trainingsprogramme für Mütter und Tagesstätten für ihren Nachwuchs. Entscheidend aber wirkt die Obergrenze von fünf Jahren. Die können am Stück oder in Raten genommen werden, damit selbst mehrere echte Notlagen abgefangen werden können.

Wieder passiert etwas scheinbar Widersinniges. Obwohl Amerika seine Ausgaben gegen Armut herunterfährt, nimmt die Zahl der Armen nicht etwa zu, sondern ab. Erhalten am Vorabend des Gesetzes im Jahre 1996 noch 12,2 Millionen Bürger Sozialhilfe, so sind es 2005 nur noch 4,5 Millionen. Die Clintonkritiker dagegen prophezeien eine massive Zunahme der Fälle. Die aber bleibt aus. Charles Murrays Erkenntnis, dass man mit steigenden Ausgaben für mittelose Familien ihre Zahl noch vermehrt, funktioniert auch in der Gegenrichtung. Werden die Prämien für Kinder von Sozialhilfebezieherinnen wieder abgeschafft, wird für solche Anreize auch nicht mehr geboren.


Auch nach der Novelle stellen die Afroamerikaner die gößte Empfängergruppe der Sozialhilfe

Das behauptete Rassenproblem scheint gleichwohl nicht geschwunden. Denn auch unter den verbleibenden Hilfeempfängern sind Afroamerikaner mit 36 Prozent dreimal häufiger und Hispanics mit 24 Prozent zweimal häufiger vertreten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Weiße hingegen machen mit 33 Prozent nur die Hälfte ihres Bevölkerungsanteils aus, während aus Korea, Japan und China stammende Amerikaner so gut wie niemals etwas beanspruchen.
Am meisten überraschen die Schwächsten, also die armen Kinder. Für sie hatte man das Schlimmste angekündigt - vom Schlafen im Straßengraben bis zum Verhungern. Das unterbleibt schon deshalb, weil alle für Steuergeld geborenen Kinder ja auch weiter versorgt werden. Doch ihre absolute Zahl nimmt umgehend ab. Warum? Das Recht, jedes weitere Kind aus den Geldbörsen der Nachbarn zu finanzieren, existiert nicht mehr. Daraufhin werden auf solche Mittel gezielte Kinder gar nicht erst geplant. Schon die bloße Ankündigung des Gesetzes bewirkt, dass sich zwischen 1994 und 1996 über 500000 amerikanische Familien aus der Sozialhilfe verabschieden. Die Verwandten machen Druck. Denn an sie würde sich nun wenden müssen, wer weiter auf fremde Kosten leben wollte. „Den Steuerzahler kannst Du meinetwegen abzocken, aber versuch nicht, mit neuen Gören bei mir zu landen“, heißt es jetzt derb, dafür aber auch sehr eingängig. Anders kann es nicht sein. Vom bisherigen Recht, sämtliche Steuerzahler für meine Kinder in Zahlungspflichten nehmen zu dürfen, ist nur noch das Recht gegenüber solchen Steuerzahlern geblieben, die meine Verwandten sind.


Buildungsferne Jungs, die über Gewalt nach oben streben, werden kaum noch gezeugt

Nur wenigen entsteht durch Clintons Reform ein Schaden. Viele aber gewinnen. Die Bürger dürfen mehr von ihrem Verdienst behalten. Ihre Angst vor Kriminalität weicht. Bildungsferne Jungen, die über Gewalt nach oben streben, werden kaum noch gezeugt. Eine bedauernswerte, weil hoffnungslose Jugend wächst schlicht nicht mehr heran. Ungeborene können niemandem einen Baseballschläger über den Kopf ziehen, aber sie können auch von niemandem erniedrigt oder beleidigt werden.

Vor allem die schlechter verdienenden Minderheiten können aufatmen. Ihre Ghettos brennen nicht mehr. Und die Sozialhilfemütter von gestern können durch Erwerbstätigkeit ein Stück Selbstachtung zurückgewinnen.
Auch die Einwanderung in die Sozialhilfe hört auf, weil den Suchern nach solchem Heil schlicht nichts mehr angeboten wird. Im Gegenzug fliehen die Leistungsträger nicht mehr. Ihre Gemeinden blühen wieder auf. Wer in den Achtziger- und Neunzigerjahren das immer mehr verrottende New York besucht hat und heute wieder in die Metropole kommt, könnte an ein Wunder glauben. Neben der Politik des Bürgermeisters Guliani hat Bill Clintons Gesetzesänderung einen Beitrag zu der neuen Blüte geleistet. Die Zahl der Morde sank von 1990 bis 2009 um fast 80 Prozent, von 2245 auf 461. Das spricht sich global herum. Mehr als je zuvor streben tüchtige junge Menschen aus der ganzen Welt in den Big Apple. Auch Los Angeles und Chicago melden drastische Rückgänge der Gewaltkriminalität.

Wo die hartgesottenen Rassisten sitzen, wird nach Clintons glücklicher Reform ebenfalls deutlich. Sie unterteilen sich in zwei Gruppen. Die eine steht eher rechts und hält die Sozialhilfemütter für parasitär, durchtrieben und sexuell verkommen. Dabei handeln diese Frauen genau so rational wie andere Subventionsempfänger auch. Wenn mir der Staat Geld anbietet, wäre ich dumm, es nicht zu nehmen. Clinton versteht das. Deshalb beginnt er keinen moralischen Kreuzzug, sondern ändert das Gesetz - und zwar für alle.


Linke argumentieren im Grunde noch verachtender

Die zweite Gruppe steht eher links und argumentiert im Grunde noch verachtender. Sie betrachtet die Sozialhilfemütter als hilflose Personen, die selbst einfachste menschliche Verrichtungen nicht hinbekämen. Deshalb müsse mehr Geld her für immer größere Schutzheere von Sozialarbeitern her. Rechte wie linke Rassisten werden von den Sozialhilfemüttern umgehend Lügen gestraft. Sie können Schwangerschaften nämlich genau so gut verhüten wie ihre Karriereschwestern.

Gleich nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes verwenden auch sie das gesamte Arsenal der Geburtenkontrolle. Im einst besonders hart betroffenen Kalifornien liegen afroamerikanische Frauen heute bei nur noch 1,7 Kindern. Sie erreichen nicht einmal mehr die Nettoreproduktion. Seinerzeit ehrlich besorgte und nicht nur Pfründe verteidigende Clintonkritiker räumen deshalb ein, dass der Präsident viel Richtiges bewirkt hat. Und seine Verteidiger akzeptieren, dass Sozialhilfe nicht immer „missbräuchlich“ bezogen wird. In etwa 30 Prozent der Fälle mit 20 Prozent der Kinder handelt es sich um wirklich unschuldig in Not Geratene.


"Rassist“ gilt in Deutschland noch als liebevoller Anwurf gegen Kritiker von Zuständen, die Clinton 1996 zum Handeln gezwungen haben. Gerne kommt da auch noch ein Goebbels oder gleich ein ganzer Holocaust hinterher geflogen. Ein Stück weit steckt in solchen Invektiven auch Nazivergangenheit. Schwerer aber wiegt, dass Deutschlands Interessengruppen, die aus der Armutshege stetige Gehälter beziehen, längst größer sind als ihre Gegenstücke damals in Amerika. Das kann auch gar nicht anders sein. Schließlich leben bei uns nicht nur 4,6 Prozent der Einwohner - wie 1995 in Amerika - von Sozialhilfe, sondern mit elf Prozent bereits mehr als doppelt so viele. Nicht zehn Prozent aller Kinder werden in Sozialhilfe geboren, sondern fast 20 Prozent. Spitzenkommunen erreichen nicht wie New York damals 25 Prozent, sondern über 70 Prozent wie im Berliner Nord-Neukölln, über 40 Prozent im Bundesland Bremen und schon 26 Prozent selbst im noblen Hamburg.


In Deutschland explodiert die Zahl der von Sozialhilfe lebenden Kinder

Die Zahl der von Sozialhilfe lebenden Kinder unter 14 Jahren explodiert in Deutschland zwischen 1965 und 2009 von 120000 auf fast zwei Millionen im April 2009. Das sind noch einmal 130000 Kinder mehr als beim Start der Hartz IV-Reform im Jahre 2005, die doch die Trends umkehren wollte. Obwohl seit damals fünf Jahrgänge über das Alter von 14 Jahren hinausgewachsen sind, verbessern sich die Zuwendungschancen der Kinder nicht. Ganz wie damals in Amerika werden immer stärkere Jahrgänge direkt in die Transfers nachgeboren.


Der Anteil des Nachwuchses auf Transfer schießt um den fast unglaublichen Faktor 33 nach oben

1965 ist Deutschland pro Kopf noch relativ arm. Die Geburtenkontrolle wird erschwert, die Abtreibung bestraft. Dennoch bleiben Sozialhilfekinder mit 0,6 Prozent aller Kinder die rare Ausnahme. Heute ist Deutschland um ein Mehrfaches reicher und zahlt dennoch mehr als je zuvor für seine unteren Einkommensgruppen. Gleichwohl haben die Frauen das gesamte Programm der Verhütung zur Verfügung. Niemand muss wegen äußerer Zwänge Kinder in die Welt setzen. Dennoch schießt der prozentuale Anteil des Nachwuchses auf Transfer mit jetzt 20 Prozent um den fast unglaublichen Faktor 33 nach oben.

Während der Tod der Familie beklagt wird, erweist sie sich in Hartz IV als jung und vital. Während unter den rund sieben Millionen Hartz IV-Empfängern unter 65 Jahren 34 Prozent jünger als 20 Jahre alt sind, erfreuen sich in der zahlenden Gruppe mit 55 Millionen unter 65 Jahren gerade einmal 20 Prozent solcher Jugend.

Im Stillen konzediert mancher jetzt auch für Deutschland die Gültigkeit von Murrays Gesetz, dass steigende Prämien für bildungsferne Kinder nicht weniger und besser gebildeten Nachwuchs, sondern noch mehr bildungsferne Kinder hervorbringen. Ungleich mehr Bestürzung bewirkt, dass mittlerweile 20 bis 25 Prozent der gesamten Jugend nur beschränkt ausbildungsfähig ist. Unter den Hartz-IV-Kindern sind es 40 bis 50 Prozent. Spätestens seit 2004 sind diese Zahlen bekannt.

Ein halbes Jahrzehnt später warnt der zweite Nationale Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz, dass dieses alarmierende Zurückbleiben immer mehr Migrantenkinder betrifft, die Deutschlands Zukunft sind, weil ihr Anteil in den Schulklassen jährlich steigt. Gerade die Unqualifizierten unter den Migranten mit ihren ausgedehnten Familienclans zeigen die höchste Zufriedenheit mit dem Leben auf Hartz IV. Hingegen wollen Einwanderer vor allem aus Osteuropa heraus aus dem Transfersektor, wo sie sich etwa wegen Nichtanerkennung ihrer Diplome vorübergehend aufhalten müssen.

Ende 1. Teil
2. Teil


In Deutschland fehlen 750000 Kinder pro Jahr

In Deutschland gibt es pro Jahr nur 680000 Neugeborene. Für die Nettoreproduktion von 2,1 Kindern pro Frauenleben wären jedoch 1,1 Millionen Geburten erforderlich. Es fehlen pro Jahrgang also von vornherein 420000 Kinder. Zählt man zu den Nichtgeborenen die 170000 Nichtausbildungsfähigen unter den Geborenen hinzu, dann liegt der jährliche Fehlbestand bereits bei knapp 600000. Nun verlassen aber seit 2004 jährlich auch noch 140000 bis 170000 junge Qualifizierte aller Religionen und Ethnien das Land. Während damals die New Yorker vor den finanziellen und kriminellen Lasten ihrer Heimatstadt meist nur in einen anderen Bundesstaat übersiedeln, also Amerikaner bleiben, gehen die hiesigen Abwanderer gleich der gesamten Nation verloren. Damit fehlen von den 1,1 Millionen der pro Jahr Benötigten 750000.

Es verbleiben pro Jahr 350000 Ausbildungssichere, also gerade mal 30 Prozent des Bedarfs. Die deutsche Demografie rechnet mit ihnen auch für die weitere Zukunft als festen Bestand. Da sie aber weltgewandt sind, begreifen sie früh, dass sie als Erwachsene nicht nur 170000 unqualifizierbare Gleichaltrige nebst Nachwuchs versorgen müssen, sondern dass jährlich auch eine Million zusätzliche Rentner versorgt sein wollen. Selbst bei entschiedener Vaterlandsliebe traut sich das kaum noch jemand zu. Schon 2007 träumen deshalb 87 Prozent aller deutschen Hochschulabsolventen von Karrieren im Ausland. Auch deshalb, weil sie dank geringer Sozialverschwendung dort 70 Prozent ihres Verdienstes behalten statt weniger als 50 Prozent hier.

In Deutschland will man von Murrays Gesetz und Clintons Politik nichts wissen. Man glaubt, die Zahl der armen und bildungsfernen Kinder anders verringern zu können. Erstens: Noch einmal höhere Prämien für bildungsferne Mütter sowie – zweitens – durch Kinderkrippen. Die betroffenen Frauen sollen nicht nur für jedes Kind mehr Geld bekommen. Zugleich sollen bildungsnahe und oftmals kinderlose Frauen ihren bildungsfernen Schwestern den Nachwuchs ab dem 18. Lebensmonat viele Stunden täglich entziehen und durch Deutschreden klug machen.

Dass dies nicht funktioniert, kann man bereits heute besichtigen. Kein Bundesland lebt seit 1945 linker und fortschrittlicher als Bremen. Reich ist man damals ebenfalls. Heute jedoch werden mit über 40 Prozent - Bremerhaven allein über 50 Prozent - mehr Kinder gleich in die Sozialhilfe geboren als in den anderen Bundesländern. Und nirgendwo wird mutiger mit Erziehungsreformen experimentiert als am Weserstrand. Dennoch belegt das Land in den Pisa-Tests eisern und immer wieder nur den letzten Platz. Und zusammen mit den Berlinern leiden die Hanseaten unter dem höchsten Kriminalitätsrisiko. So leben von 100 Jungen Bremerhavens 2006 über 40 im Archipel Hartz IV. Die aber schaffen 90 Prozent der Jugendkriminalität. Man wiederholt Amerikas Erfahrungen fast eins zu eins.


Wenn jemand die Schule abbricht, sei das vorallem die Schuld der Schule

Wenn irgendjemand in der Welt versucht, den Nachwuchs eingewanderter Schulversager hochintelligent zu machen, dann sind das die Hanseaten. Und doch liegt ihr Scheitern offen zu Tage. Das bremst ihren Optimismus nicht. Nur noch eine letzte Schippe Geld drauf und alles werde gut. So verspricht der Regierende Bürgermeister, das weitere Versinken der Hanseaten im Leistungsabgrund zu stoppen, wenn er nur von den anderen Länder mit „besseren Sätzen für Kinder bei Hartz IV“ eine letzte Chance bekomme. Das höchste deutsche Gericht ist ganz bei ihm mit der anstehenden Erhöhung des Kindersatz für Hartz-IV-Familien gleich für die gesamte Republik.

All diese Aufbruchsstimmung wird begleitet von der pädagogischen Idee, dass gerade Deutschland durch besonders schlechte Lehranstalten geschlagen sei. Wenn jemand abbricht oder nur minimale Abschlüsse schafft, dann sei das vor allem Schuld der Schule: „80000 Schulabbrecher pro Jahr sind ein Versagen des Systems, nicht der Schüler“, zeigt sich Stephan Jansen als Gründungsrektor der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen überzeugt.


Sind die Schulen wirklich Schuld am verhinderten sozialen Aufstieg?

Weil in Deutschland die Herkunft den Schulerfolg stärker prägt als in anderen Ländern, könne das nun einmal nur an den Schulen liegen. Wenn aber Deutschland überdurchschnittlich vielen Schulversagern aus aller Welt eine Heimstatt bietet, dann könnte auch genau darin der Grund für die unterdurchschnittliche Akademikerquote liegen. Denn es ist zugleich Deutschland, das als erste entwickelte Nation in einer negativen Bildungsspirale steckt, obwohl das Schulsystem ständig reformiert und besser finanziert wird. Abschlüsse werden immer leichter gemacht und dennoch schaffen die 25- bis 34-Jährigen nicht mehr akademische Grade als die 55- bis 64-Jährigen mit ihren damals vergleichsweise ärmlichen Bedingungen und Behandlungen mit Schwarzer Pädagogik.

Ein und dieselbe Schule soll bei einem türkischen Kind die nur in Brache liegende Intelligenz entdecken und es erfolgreich zum Abitur führen, gleichzeitig bei einem anderen türkischen Kind aber die Intelligenz übersehen oder gar verhindern. Nun ist nicht zu bestreiten, dass es unter Einwanderern ungehobene Talente gibt, weil in der Heimat Schulen teuer sind oder fehlen. In Deutschland aber erhalten sie alles kostenlos. Mit einer Batterie spezieller Förderungsmaßnahmen werden selbst solche Begabungen noch dingfest gemacht, die sogar der aufmerksamsten Lehrkraft entgehen. Niemand zählt die fremden Begabungen, die erst durch deutsche Schulen überhaupt auf den Weg des Erfolges gelangen. Und doch mag für das eine oder andere Kind die millimetergenaue Förderung immer noch fehlen. Aber mehr als Ausnahmen können das nicht sein.

Ein Gedankenexperiment mag das verdeutlichen. Würde eine Nation als Einwanderer nur deutsche Schulabbrecher und Hauptschüler aufnehmen, für die man daheim alle nur denkbaren Förderungstechniken bereits erfolglos ausprobiert hat, könnte es in der Aufnahmenation zu antideutschem Rassismus kommen. Um den zu beenden, würde man dem Land allerdings keinen Integrationsgipfel empfehlen, sondern die Einfuhr von mehr deutschen Mittel- und Oberschülern.

Nun hat Deutschland seit den 1980er Jahren bald zwölf Millionen Menschen hereingeholt, unter denen höchstens zehn Prozent qualifiziert sind. Dabei geht es nicht nur um Muslime. Denn auch frühere Zuwanderer aus dem christlichen Südeuropa schaffen den Leistungssprung für höhere Qualifikationen häufig nicht. Obwohl im Zeitraum 1970 bis 2003 rund 7,3 Millionen Ausländer ankommen, stagniert die Zahl sozialversicherungspflichtiger Ausländer bei 1,8 Millionen. Der Löwenanteil landet in den Transfersystemen.

Hingegen sind Neuankömmlinge in den klassischen Einwanderungsländern im Durchschnitt deutlich besser ausgebildet als die Bevölkerung ihrer Herkunftsländer. Die Zuwanderer in Deutschland dagegen verfügen über niedrigere Bildungsabschlüsse als ihre Landsleute daheim. Deshalb haben – ungeachtet der dabei mitgezählten Eliteimmigranten aus Iran oder Russland – bei der Migrationsbevölkerung mit 14 Prozent siebenmal mehr keinen Schulabschluss als bei den Einheimischen. 44 Prozent dieses 19-Prozent-Anteils der Bevölkerung bleibt ohne Berufsausbildung gegenüber 20 Prozent bei den übrigen.


Nach Deutschland kommen meist jene, die schon daheim gescheitert sind

Deutschland rekrutiert also vorrangig aus Milieus, die schon daheim im Leistungswettbewerb ausgeschieden sind. Wie sollten die jenseits ihrer Grenzen plötzlich Elitepools für Akademiker bilden? Die generöse Entscheidung, aus den zu Hause Gescheiterten zu rekrutieren, sorgt dafür, dass die meisten Migrantenkinder - aber eben nicht alle - in den Pisa-Tests 100 Punkte oder zwei Lernjahre hinter den Einheimischen liegen. Und diese Auswahl ist auch der entscheidende Grund dafür, dass jeder der in Deutschland 40 Millionen Erwerbstätigen schon 2008 auf Zusatzschulden von 25000 Euro für die Versorgung von Migranten sitzt. Nicht weil sie Ausländer sind, sondern weil sie schlechter qualifiziert sind, zahlen sie in ihrer aktiven Phase zwischen 20 und 60 Jahren weniger Abgaben, als sie an Leistungen erhalten.

Andere Nationen hüten sich auch angesichts solcher Noblesse davor, den deutschen Weg zu kritisieren. Mancher, der bei ihnen nicht landen kann, mag den durchaus warmherzigen Tipp bekommen, es doch in Deutschland zu versuchen. Aber diese Nationen kämen niemals auf den Gedanken, Deutschland zu imitieren. Wenn wir - so argumentieren sie - die Zuwanderer erst durch viele Milliarden klug machen sollen und das womöglich schief geht, haben wir in der globalen Konkurrenz doch gleich verloren. Vor allem Anglo-Länder wie Kanada und Australien gehen deshalb einen diametral anderen Weg.

Er ist ganz leicht zu verstehen. Diese Länder wollen, dass ihre Kinder gescheiter werden als die Eltern und ihre Zuwanderer tüchtiger sind als die Durchschnittsbürger. Schließlich sollen beide Gruppen gemeinsam das Land auch in Zukunft durch Innovationen unter den Hightech-Nationen halten. Nur wer den Aufnehmenden etwas bieten kann und ihnen nicht gleich in die Taschen greifen muss, darf hoffen, von ihnen auch angenommen zu werden. Das funktioniert ohne Integrationsgipfel und Dauerkampagnen gegen Rassismus. Den gibt es gar nicht erst. Eine Bevorzugung von Intelligenz aber pflegen diese Länder an ihren Grenzen schon. Wer etwas kann, darf in jeder Farbe schillern. Wer aber schon daheim nicht mitgekommen ist, darf auch mit lautstarkem Verweis auf Haut und Haare nicht herein.


Die Australier werben nur um Menschen, die schnell ein wirtschaftlichen Beitrag leisten können

Alles unter 40 Jahren wird entschlossen angelockt, solange es nur "highly skilled" ist. Selbst Mittelschulzeugnisse reichen nur, wenn zugleich Meisterbriefe für ausgewählte Handwerksberufe vorliegen. Hochschulreife sollte es schon sein. Auch Absolventen aus Orchideenfächern dürfen herein. Denn wer in einer Universität Erfolg hat, wird auch in einem fremden Land ohne kostspielige Hilfe weiterkommen. Australien bringt es auf den Punkt: „Unser Programm für die hoch qualifizierte Einwanderung zielt auf Menschen, die bestens ausgebildet sind. Sie müssen Englisch auf hohem Niveau beherrschen und sehr schnell einen Beitrag zur australischen Wirtschaft leisten können.“ In Kanadas Signal an die Talente der Welt erklingt derselbe Ton: Wir sind „an der Einwanderung von erfolgreichen Unternehmern interessiert, die mit ihren Fähigkeiten und ihrem Know-how einen Beitrag zum wirtschaftlichen und kulturellen Wohl Kanadas sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze leisten.“

Ist es in Deutschland schon zu spät für den angelsächsischen Weg? Präsident Clinton hat in Amerikas dynamisch wachsender Bevölkerung bei fünf Prozent der Menschen unter 65 auf Sozialhilfe die Notbremse gezogen. Wir wissen nicht einmal, dass es eine Notbremse gibt. Deshalb versorgt Ende 2009 die Hauptstadt Berlin mit 16,6 Prozent mehr als dreimal so viele Leute unter 65 auf Hartz IV. Bei 600000 Transferempfängern gibt es in der Metropole mittlerweile weniger als 100000 Industriearbeiter.

Die Deutschen haben bei einer schrumpfenden und vergreisenden Einwohnerschaft 20 Prozent aller Kinder auf Hartz IV. In Amerika sind es selbst in den schlimmsten Jahren nie mehr als zehn und jetzt unter zwei Prozent. In Amerika geht die jugendliche Gewaltkriminalität durch die Reform kräftig nach unten. In Deutschland explodiert die Zahl verhafteter 18- bis 20-jähriger Gewalttäter zwischen 1994 und 2008 von 19000 auf 37000.


Wer unter 25 ist, etwas kann und trotzdem bleibt, ist selber schuld

Deshalb also Koffer packen und nichts wie weg? Hunderttausende machen es so und raunen den Zögernden zu: Wer unter 25 ist, etwas kann und trotzdem bleibt, ist selber schuld. Womöglich ist es für Deutschland tatsächlich in dem Sinne zu spät, dass selbst eine Beendigung der Sozialhilfetrends das demografische Gesamtproblem kaum tangiert. Richtig ist auch, dass ein Kreuzzug gegen Minarette und Ganzkörperschleier nicht aus der Misere führt. Denn hiesiger Islamismus erwächst nur selten aus Frömmigkeit. Er dient zumeist als Schutzbehauptung für Versager nach dem Muster „Ich bin kein Verlierer, sondern nur unten, weil man meine Religion verfolgt und dafür werden die Deutschen, Franzosen, Dänen etc. teuer bezahlen.“

Um zu verhindern, dass sich die Situation weiter verschlimmert, wirkt nichts segensreicher als ein ganz unideologisches Zudrehen des Geldhahns für alle, die ohne Behinderung sind und dennoch von Sozialhilfe leben wollen. In Amerika wachsen seitdem keine Ghettobrandstifter mehr heran. Entsprechend werden auch die Jünglinge ausbleiben, die in vielen Städten Europas Autos abfackeln.

Man müsste beim Kappen der Sozialhilfe die Amerikaner nicht einmal sklavisch imitieren. Man könnte sie überbieten und statt fünf ein Maximum von fünfeinhalb oder gar sechs Jahren Sozialhilfe anbieten. Gleichwohl wäre das Abstellen der Sozialhilfekultur kein Allheilmittel für Deutschlands Gebrechen. Aber ohne diesen Schritt kann das Land nur weiter abrutschen. Stoppt es hingegen den aktuellen Kurs, lässt sich vielleicht die Abwanderung der Intelligenten und gut Ausgebildeten sämtlicher Haut- und Haarvarianten verlangsamen. Überdies käme die Zuwanderung in die Transfersysteme zum Erliegen. Sie erfolgt schon jetzt im Wesentlichen über die Familienzusammenführung, weil der freie Zuzug von Millionen gering Qualifizierten nicht mehr fortgesetzt wird.

Nach dem Kassieren des Rechts auf lebenslange Elternschaft in Hartz IV könnte sogar eine ernsthafte Einwanderungspolitik à la Kanada beginnen.


Deutschland sollte um Chinesen werben

Jährlich verlassen fast eine Million Chinesen ihre Heimat um anderswo ihr Glück zu suchen. Deutschland sollte um diese Auswanderer werben. Denn es gibt starke Hinweise darauf, dass es die Auswahl der Einwanderer und nicht ihre nachträgliche Bekrippung die den Weg zum Erfolg weist. Sie kommen von ehemaligen vietnamesischen Arbeitern der DDR, die zum Teil ethnische Chinesen sind. An sich müssten sie als benachteiligt gelten, weil die SED sie für das Verrichten einfachster Tätigkeiten holte. Überdies sind sie auch Opfer von Ausländerfeindlichkeit.

Wenn deutsche Schulen tatsächlich gegen den Nachwuchs armer Einwanderer diskriminieren, sollten die jungen Unterschichtvietnamesen vor allem als Schulversager auffallen. Auch deshalb, weil viele ihrer Eltern immer noch nicht richtig Deutsch können. Doch im Land Brandenburg besuchen 74 Prozent der vietnamesischen Kinder ein Gymnasium. Damit sind sie erfolgreicher als die Kinder einheimischer Herkunft. Niemand weiß, ob sie in Deutschland bleiben werden.

Nach Auskunft der Mathe-Schülerweltrangliste liegt Hongkong auf Platz eins. Es folgen die ethnisch überwiegend chinesischen Länder Singapur und Taiwan auf den Plätzen zwei und drei. Deutschland belegt einen durchaus ehrenwerten Platz zwölf. 2009 hat China unter 400 Millionen Internetnutzern 200 Millionen mit Breitbandanschlüssen. In dem Land büffeln 27 Millionen Studenten auf technisch-naturwissenschaftlichen Fachhochschulen und Universitäten.

Deutschland als von China 2009 abgelöster Exportweltmeister hat in allen Fachrichtungen zusammen gerade zwei Millionen Studenten. 2015 sollen es nur noch 1,6 Millionen sein. Von Deutschlands 40 Millionen Erwerbspersonen stecken - mit sinkender Tendenz - gerade noch 24 Millionen in Vollzeitbeschäftigung. Einen Anfang hat man hierzulande immerhin gemacht, denn 25000 Studenten aus China stellen bereits heute die größte Ausländergruppe an deutschen Universitäten.

Quelle: Welt-online vom 08.02.10

und ich kenne auch etliche Leute, mit der Meinung z.B. "Zahle mir mal 300 € mehr, damit ich 1500.- € bekomme, denn ich muß BAFÖG für meine Kinder bezahlen; ansonsten bleibe ich lieber zu Hause!"

Oder 14 Tage mehr schlecht als Recht auf der neuen Arbeitsstätte erscheinen, damit man dann gekündigt wird und weiter Harz IV beziehen kann. Und bei diesem Menschen steht ziemlich moderne Technik in der Stube.

Oder massig Kinder als Jungerwachsene (18-22 J) in die Welt setzen (3 -5 Kinder); dann kann man natürlich keine Lehre machen....

Oder umziehen für einen neuen Job....ochn nö..dann muß man sich ja mal bewegen...

Meine Frau (damals noch nicht verheiratet mit ihr) ging 2002 auch für 5,11 € die Stunde arbeiten-->weil sie arbeiten WOLLTE !!!!! Bei dem Stundenlohn haben etliche Leute den Kopf geschüttelt und gesagt, dass sie dafür nicht arbeiten gehen würden !!!!

Und auch heute kann man bei ihrem Lohn im Sicherheitsgewerbe, gerade bei den noch immer vorhanden Unterschieden zwischen OST und WEST weiß Gott keine Reichtümer anhäufen !!!

Mir geht es auch wie Apfelkuchen; habe keinen Flachbildschirm und mein Auto ist 12 Jahre alt
E10 ? Essen gehört auf den Tisch und nicht in den Tank !
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Marflow
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Beitrag von Marflow »

>zur Kneipentür reinkommend<

N'abend allerseits,
Guck hat geschrieben:...weiß Gott keine Reichtümer anhäufen !!!

Mir geht es auch wie Apfelkuchen; habe keinen Flachbildschirm und mein Auto ist 12 Jahre alt
_________________
<--dessen Downtown 300i nun im Winterschlaf ist
<--der, dessen Yager 125 nur noch ab und zu mal bewegt wird
Fällt Dir da was dran auf? Oder jemand anderem?

Ciao
>Kneipe verlassend>
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können.
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comodo
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Beitrag von comodo »

Na vielleicht das:

Als Berufstätiger hast Du ein
altes Auto und 2 Roller...

als Hartzer hast Du zusätzlich
noch einen Flachbildschirm.....?
Honda SW-T600
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Beitrag von Marflow »

Apfelkuchen hat geschrieben: Respekt verdienen die Leute, die für nicht viel mehr als der H4 Satz arbeiten gehen.
Apfelkuchen
8)
Weil sie den Leuten mit 4,15 €/Ah brutto ordentlich Druck machen? Oder wofür?
Für alle Interessenten (empfahl ich auch einer promovierten, aber frustierten Kollegin):
JEDER kann ALGII in Anspruch nehmen. Schmeisst den Scheiß-Job hin, kassiert die fette Kohle. Für die mit den juckenden Fingern gibt es ehrenamtlich immer was zu tun. Schrauber beim örtlichen Harley-Club zum Bleistift (für die Profis hier).
Nicht klagen, nicht NEIDEN. Einfach Sozialstaat abgreifen. Ist so einfach, können die Doofen auch.
Ansonsten fragen sie ihren Apotheker oder lesen sie B**D.
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Beitrag von Apfelkuchen »

Marflow hat geschrieben:
Apfelkuchen hat geschrieben: Respekt verdienen die Leute, die für nicht viel mehr als der H4 Satz arbeiten gehen.
Apfelkuchen
8)
Weil sie den Leuten mit 4,15 €/Ah brutto ordentlich Druck machen? Oder wofür?
Für alle Interessenten (empfahl ich auch einer promovierten, aber frustierten Kollegin):
JEDER kann ALGII in Anspruch nehmen. Schmeisst den Scheiß-Job hin, kassiert die fette Kohle. Für die mit den juckenden Fingern gibt es ehrenamtlich immer was zu tun. Schrauber beim örtlichen Harley-Club zum Bleistift (für die Profis hier).
Nicht klagen, nicht NEIDEN. Einfach Sozialstaat abgreifen. Ist so einfach, können die Doofen auch.
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Moin,

neeee, Respekt dafür das sie arbeiten gehen für den Hungerlohn und nicht alles hinschmeissen und nicht H4 beantragen.

Viele haben noch einen gewissen Stolz und wollen keine Sozialleistungen vom Staat.

Das verdient Respekt.



Apfelkuchen :twisted: <- ein Auto ( 7 Jahre alt), 1 Roller und keinen Flachbildschirm.
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Beitrag von werner2112 »

Es gibt wie immer und überall Die guten und Die schlechten.
Leider hat man das Gefühl,ich betone Gefühl, das die Bösen bzw. schlechten überwiegen.
Ich will die Sache mal vergleichen mit den armen Krieger Witwen (Witwer).
Gerade diese armen Frauen (Männer) haben doch wohl ein anrecht auf eine gute Unterstützung.
Rein Rechtlich steht Die ihnen das auch zu.
Aber warum sind diese Frauen (Männer) wohl so arm ?
Weil sie zu Stolz sind diese Unterstützung zu nehmen, und der Gemeinschaft nicht auf der Tasche zu liegen.
Hut ab und aller größten Respekt vor diesen Menschen.
Die waren es die ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet haben und dieses Land aufgebaut haben.
Doch in der heutigen Gesellschaft ist abgreifen abgesagt (in sehr vielen Fällen.
Warum gibt es so viel Bücher über diese Sachen ? Welche Türen muss ich öffnen beim Amt um mir die Taschen wirklich voll zu stopfen.
Wie ich schon am Anfang schrieb.
Es wird die Minderheit sein die es macht doch diese wird in allen Medien dermaßen hoch gespielt, damit die Arbeitende Bevölkerung das auch so glaubt.
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Beitrag von MeisterZIP »

@ Guck :
Genau dieser Artikel war es , der mich dazu bewogen hat , meine Gedanken aufzuschreiben . Danke für deinen Beitrag .

Ich weiß übrigens durchaus , dass ich eine Grundsicherung beantragen könnte . Das wissen auch meine Kollegen , bei denen viele !!! aufgrund der Wirtschaftslage und des Wetters kurz vor der Pleite stehen , wir haben darüber schon ausgiebig diskutiert .
Nicht EINER von ihnen würde das machen , weil sie allesamt den Glauben noch nicht verloren haben , dass sie es schaffen werden . Stimmt , wir sind alle zu stolz , zum Amt zu gehen . Wir sind so dumm , die Bank nach einen höheren Dispo anzubetteln , damit der Betrieb und deren Arbeitnehmer !!! überleben können !
Also bitte , wie schon einmal erbeten , sachlich bleiben !

Wer meinen Artikel am Anfang aufmerksam gelesen hat , der hat bestimmt auch bemerkt , dass von meiner Seite aus her nicht solche Unarten wie Neid , Hass oder was auch immer aufkommen .

Ich habe auch deutlich gemacht , dass diejenigen , die lange gearbeitet haben und jetzt auf der Strasse stehen , mein Mitgefühl haben , denn mir könnte es jeden Tag genauso gehen ( denn Arbeitslosenversicherung zahle ich nicht -kann ich mir schlichtweg nicht leisten !-, würde also somit direkt in HartzIV rutschen ) . Diese Leute sind aber in Deutschland leider die Minderheit , und sie werden auch wieder , auch das habe ich geschrieben , bei einer vernünftigen Qualifikation einen Job finden .

Mir geht es um das Heer ( anders kann man das nicht ausdrücken ) von Arbeitslosen , die es sich bequem gemacht haben . Die Faulen , die notorisch Kranken , die Unwilligen , die unsere Gesellschaft so unglaublich schädigen .
Gerade diese , lasst sie mich Schmarotzer nennen , haben die Hauptverantwortung zu tragen für das schlechte Image aller Hartzer , also auch der fleißigen , unverzagten , also auch denen , die hier oben gepostet haben .
Leute , die sich durch ihrer Hände Arbeit einen Grundstock geschaffen haben ( wie Wohnraum ) , werden durch dieses System schlecht gemacht und auch bestraft ( geringere HArtzIV-Sätze ) im Vergleich zu den Schmarotzern .

Und obwohl ich das alles klar gemacht habe , werde ich hier beschimpft , das finde ich sehr traurig , wollte ich doch eine sachliche Diskussion führen .

Auch ich gehöre zu der Schicht , die nicht besonders viel verdient . Mein Verdienst lag in den letzten 5 Jahren bei durchschnittlich 2000.-/Monat . Dieser Verdienst ist auf's Jahr hoch gerechnet , in meiner Branche verdient man , realistisch gesehen , in ca 4 Monaten ( April-Juli ) fast alles , was man für 12 Monate braucht . Wenn man die Kosten für Miete , Versicherungen etc. abzieht und den Reingewinn sieht , habe ich pro Woche ca. 100.- ( in guten Jahren 150.- ) übrig , von denen man Lebensmittel etc.kaufen kann , oder sich etwas Luxus gönnt .
Meine Frau arbeitet auch , ihr Gehalt geht für unser Haus und die fixen Kosten dort drauf , da bleiben vielleicht mal 50.-/Monat übrig .
Kindergeld wird gespart , es wird ausschließlich für die Kinder verwandt , also für Schulsachen , Kleidung , Buskarte , Kinobesuche etc. . Was übrig bleibt , geht auf's Sparbuch . Meine ältere Tochter hat ein Handy , aber das ist ein altes Handy von mir ...Die kleine Tochter hat in zwei Monaten Kommunion , wenn meine Eltern und Schwiegereltern nicht wären , wüsste ich nicht , wie ich das finanzieren würde !
Vor zwei Jahren waren wir 1 Woche in Malle und sonst pro Jahr einmal ein verlängertes Wochenende in Bayern bei der Verwandtschaft .
Das Auto meiner Frau wurde vom Erbe meiner Oma bezahlt , mein Auto wird noch bei meinen Eltern/Schwiegereltern abgestottert , weil die Firma das nicht hergab .

Alles in allem möchte ich mich nicht beklagen , aber durchaus mal aufzeigen , dass ich nicht in Milch und Honig schwimme .

Ich zolle jedem , der genauso hart arbeitet , meinen Respekt ! Und wie oben schon einige geschrieben haben , sind Personen wie meine Bekannte Sabrina ( Friseurin mit frischem Kind ) , die für einen Hungerlohn arbeiten und trotzdem lebensfroh und glücklich sind , ganz hoch in meiner Achtung .

Das Problem mit der hohen Arbeitslosigkeit haben wir ja schon vor der Krise gehabt , die fällt also als Grund mehr oder weniger aus .

Mit der Globalisierung werden wir leben müssen , ebenso mit niedrigeren Löhnen als in den Butterjahren der 70-80er .
Auch Neid bringt uns nicht weiter , Manager werden ebenso wie Politiker immer für den einfachen Mann mehr Geld verdienen , als man verstehen kann .

Was also bleibt übrig ? Man muss sich mit den Änderungen in der Gesellschaft vertraut machen und sich damit arrangieren.
Tja, und wie soll ich's sagen , da hat keiner auch nur einen Ansatz von einer Lösung gebracht , traurig , traurig . Es wurde gemeckert , beleidigt , pauschalisiert , geheult und verleugnet , aber produktiv war keiner
( Guck , dein Artikel war zumindest ein Lichtblick auf die Ursachen und die möglichen Konsequenzen aus der jetzigen Entwicklung mit dem Tipp , mal auf das verhasste Amerika zu schauen --und Birdie , du hast als einziger die Mindestlöhne zumindest wie ich angesprochen , danke ! ) .

Fällt euch allen denn nichts Vernünftiges ein , was man in eine solche Diskussion einbringen könnte ?
Sucht den Fehler nicht immer bei den anderen , sucht bei euch selber , wenn ihr betroffen seid !

Um das Übel mit den Sozialschmarotzern in unserer Gesellschaft zu lösen , das betone ich nochmal , die Schmarotzer !!! ,nicht die anderen ( zu denen komme ich später , also nicht direkt beleidigt sein ! ) , muss man an der sozialen Sicherung sägen .
Ja , das tut weh und es wird dabei auch Verlierer geben , aber hart gesagt : Wo gehobelt wird , da fallen auch Späne !

ALG 1 und HartzIV , dass muss allen klar sein , ist nur eine vorübergehende Lösung , es darf für NIEMANDEN ein Dauerzustand sein !

Bringt die Faulenzer zum Arbeiten !
Das erste ist ein geregelter Tagesablauf . Aufstehen , etwas essen , sich waschen , und raus an die frische Luft !
Hier im Ort gibt es Rentner mit zwei künstlichen Hüftgelenken , die schippen für ihre Nachbarn den Schnee , weil
- die Nachbarn arbeiten
- die Nachbarn noch im Bett liegen
- die Rentner eine Betätigung haben wollen , sie wollen NÜTZLICH sein !

Meine Schwiegermutter hat gestern morgen um 07.00 auch bei den Nachbarn geräumt ,bis sie blaue Lippen hatte . Der hat derweil im Bett gelegen , ist Langzeithartzer . DAS KANN DOCH NICHT SEIN !!! Und nein , er ist KEIN EINZELFALL !!!

Schaut euch die Strassen an . Der Ränder sind zugemüllt . Jaja , jetzt kommen die Sicherheitsfanatiker und schreien laut auf , das wäre ja vieeel zu gefährlich , die armen Leute die Strassenränder reinigen zu lassen . NEIN , das ist akzeptabel , es macht sonst keiner ! Es geht hier nicht um eine Dauerbeschäftigung , sondern um den Tagesablauf , der muss geregelt sein ,sonst kommt man ganz schnell in die Bequemlichkeitsspirale !
ICH habe das auch schon gemacht und habe mit meinen Kindern an einem Wochenende mit ein paar Müllsäcken die Ränder unserer Umgehungsstraße gereinigt . Leute kamen vorbei und fragten ,was wir machen . Ich erklärte es und die Leute gingen weiter . ALLE waren sich zu fein , mit zu helfen , ganz spontan , nein , das geht ja gar nicht .

Das ist Deutschland : Man ist sich zu fein ! DAS ist einer der Hauptgründe , warum die Leute nichts zustande bringen !

Zurück zum Thema : Sind die Leute also in der Lage , den Tag sinnvoll zu verbringen , kann man sich der zentralen Aufgabe widmen : Bringt sie wieder oder endlich zu einem Job !

Da ist wiederum die Akzeptanz der Gesellschaft gefragt .
Wie Birdie schon geschrieben hat , sind viele Schlüsselindustrien inzwischen dahingegangen , wo es billiger ist , zu produzieren . So einen Pozess rückgängig zu machen , ist schlichtweg unmöglich . Ursache sind schlichtweg die Verbraucher , also wir alle .
Wer kauft schon einen DVD-Player für 200.- aus Germanien , wenn es die gleiche Leistung schon für 50.- aus China gibt ?
Wir haben es schon gehört : "GEIZ IST GEIL !" , das Geschäft macht der , dessen Produkte am wenigsten kosten , egal , wie es um die Qualität oder den "after sale support" steht .
In den letzten Jahren ist fast alles ohne Ende billiger geworden , weil die Produktionen in's Ausland verlagert worden sind . Wir freuen uns darüber und merken gar nicht , das wir eigentlich gar nicht die Nutznießer , sondern die Geschädigten dieser Entwicklung sind .

Nein , man kann keine Schutzzölle erheben , das hat TomS vollkommen recht . Deutschland ist ein Exportland und würde daran untergehen , denn die anderen würden es genau mit unseren Waren machen .

Roman Herzog hat es mal gesagt :
"Es muss ein Ruck durch die Gesellschaft gehen ! "

Also , liebe User , was soll man machen , um die Gesellschaft zu mobilisieren ?

Ich bitte um Vorschläge !

Und ein kleiner Hinweis von mir : Bitte , bitte schweift nicht ab . Seid konkret oder schreibt nichts . Ich möchte , für mich persönlich wichtige Diskussion sachlich und sinnvoll führen . Haltet euch dran , es ist für uns alle hoffentlich nützlich ,einen "brainpool" zu bilden !

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birdie

Schutzzölle

Beitrag von birdie »

Nein , man kann keine Schutzzölle erheben , das hat TomS vollkommen recht
Schutzzölle können natürlich nur das letzte Mittel sein, wenn nichts Anderes fruchtet. Im Fall China hielte ich das für angebracht. Nicht nur, das China einen massenhaften Überschuss nach Europa hat, Deutschland gewährt auch noch Entwicklungshilfe an China, nicht nur mit Geld, sondern auch mit Technologietransfer.

In einem Fernsehbeitrag wurde vor einiger Zeit darüber berichtet, das chinesische Unternehmen, die auch mit unseren Zuwendungen einigermassen fit gemacht wurden, in Afrika in grossem Stil Infrastruktur errichten, z. B. Eisenbahnen und Hochhäuser. Auch dieses Land (Verzeihung, ich erinnere mich nicht mehr, welches Land das war) erhält von Deutschland Entwicklungshilfe. Bei der Auftragsvergabe war das dann vergessen. Die entsprechenden deutschen Unternehmen waren zu teuer. Deutschland zahlt also für das Sterben der eigenen Unternehmen.

Es kann nicht sein, das wir den Strick finanzieren, an dem wir dann aufgehängt werden.

Wenn chinesische Unternehmen (und nicht nur diese) in Europa hiesige Unternehmen aufkaufen, dann tun sie das, um an die Patente zu gelangen. Höchstens anstandshalber wird der Betrieb dann noch für eine gewisse Zeit aufrechterhalten. Sie folgen damit dem Beispiel von z. B. Electrolux, die AEG Hausgeräte gekauft hatten. Kaum war Electrolux im Besitz des Know-Hows, war die Produktion und damit die Arbeitsplätze futsch. Tolle Wurst.

Was den Einsatz von Langzeitarbeitslosen für das Allgemeinwohl angeht, gebe ich Dir Recht, das könnte man verlangen, aber nicht in grossem Stil. Denn leider ist es so, das heute schon die 1-€ Jobs normale Arbeitsverhältnisse vernichten, obwohl das so nicht beabsichtigt war. Es gibt hier Altenheime, die haben in ihren Küchen bis auf eine geringe Anzahl von Festbeschätigten nur noch 1-€ Jobber. Auch das kann so nicht weitergehen, sonst sind wir früher oder später allesamt 1-€ Jobber, ähnlich ist es im Garten- und Landschaftsbau bei der Pflege öffentlicher Grünflächen.

Es muss ein Ruck durch die Gesellschaft gehen !
Klar muss es das. Schön wäre es nur gewesen diesen Ruck nicht nur zu verlangen, sondern ihn auch in Gang zu setzen.

Ansonsten ist das unter der Rubrik "schöne Amtseinführungsrede" leider abzuhaken.
Also , liebe User , was soll man machen , um die Gesellschaft zu mobilisieren
Bewusste Provokation: Kauft keine China-Waren, wenn es sich vermeiden lässt! Geiz ist am Ende doch nicht so geil, wie es anfangs scheint!

Gruß, birdie
tomS
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Beitrag von tomS »

Es ist doch fast egal, was gemacht werden könnte: Es ist eigentlich immer nur eine Umverteilung.
Der eine schuftet um gerade so über die Runden zu kommen, der Kollege kann sich seine Kunden aussuchen.

Der lokale Piaggio-Händler sagte - deutlich ausserhalb Deines oben erwähnten Zeitraums - dass Inspektionen mindestens 2 Wochen vorher angemeldet werden müssen, er hätte so viel zu tun.

Der lokale Honda-Händler hat stolz neue Preisschildchen an seine Möppis gemacht, alle Gold Wing jetzt über 30000 Euro.
Seine Werkstatt nimmt 100 Euro pro Stunde netto!
Als besonderen Service hat er eine Annahmestelle am Eingang, wo man zu jeder Zeit Formulare ausfüllen und mit Fahrzeug-Schlüssel in einen gesicherten Kasten einwerfen kann.
Und eine 24h/7Tage Hotline für Pannenservice.
Und immer etliche Stellenangebote! Expandiert und expandiert...

Über die Erwartungshaltung von Kunden (am Telefon, ausserhalb der Kernarbeitszeiten) haben wir uns ja auch mal unterhalten.
Der eine hat genug Kunden und Geld, will auch mal seine Ruhe, ist sein gutes Recht.
Der andere bietet Service und noch mehr Service.

Imho ist guter Service noch eine der besten Wachstumschancen quer durch alle Branchen.
Da ist Deutschland finsterstes Entwicklungsland! Viele andere EU-Länder aber auch.
Doch ausserhalb der EU, egal ob USA oder Indien, wenn man am Sonntag kraftfahrzeugtechnische Hilfe braucht, bekommt man sie auch.
Viele deutsche Händler sind so stur und unflexibel wie langgediente deutsche Beamte.
Na gut - geht der Kunde halt zur Konkurrenz. Sehr oft ausländische Konkurrenz, da die eine andere Servicementalität haben.

Ich bin da auch knallhart.
Wenn z.B. meine Heizung nicht geht und der zufällig in den Gelben Seiten ausgewählte Meister nicht da ist, seine Sekretärin nur einen Rückruf verspricht und dieser Rückruf ausbleibt, hat dieser Betrieb seine Chance vergeben.
Kreuze ich gleich in den Gelben Seiten aus und rufe den nächsten an.
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Beitrag von MeisterZIP »

tomS hat geschrieben:Es ist doch fast egal, was gemacht werden könnte: Es ist eigentlich immer nur eine Umverteilung.
Du hast also keine Lösungsansätze , wie man die Arbeitslosigkeit in Deutschland ( beschränken wir uns mal darauf ) , besonders die steigende Zahl von Personen , die es sich auf HartzIV-Kosten "bequem" machen , verringern könnte , und diese Personen wieder oder endlich zum Arbeiten bringt ?

Komm , du bist doch sonst nicht so bescheiden , welche Ideen schweben dir vor ? Brainstorming !
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Beitrag von theroof »

Imho ist guter Service noch eine der besten Wachstumschancen quer durch alle Branchen.
Da ist Deutschland finsterstes Entwicklungsland! Viele andere EU-Länder aber auch.
Doch ausserhalb der EU, egal ob USA oder Indien, wenn man am Sonntag kraftfahrzeugtechnische Hilfe braucht, bekommt man sie auch.
Was hat "am Sonntag arbeiten" mit gutem Service zu tun. Sonntag ist halt Ruhetag, darf ja auch sein dass man an einem Tag in der Woche "den Hammer" niederlegt.

Und ob es in anderen Ländern so gut aussieht mit dem Service, wage ich zu bezweifeln. Sicher, die Asiaten sind fleißige Leute...

Aber z.B. in Australien geht es mit der Einaltung von Terminen recht locker zu. Pünktlichkeit zählt da nicht so, selbiges gilt angeblich auch im arabischen Raum. Dort heißt bald "in den nächsten Monaten". (Das sind keine eigenen Erfahrungen, sondern Erzählungen aus dem Bekanntenkreis, ich erhebe keinen Anspruch auf Wahrheit meiner Aussage!)

Überhaupt: Was diese ganze Diskussion anbelangt, bin ich mit Birdie einer Meinung. Komme zwar nicht aus Deutschland (sondern aus dem südöstlichen Nachbarland!), aber derartige Tendenzen gelten ja generell für den europäischen Raum.
birdie

Nachtrag

Beitrag von birdie »

Vielleicht (???) könnte man die Gewährung von Leistungen an die Ausübung eines Ehrenamtes knüpfen, z. B. im sozialen Bereich, sofern das nicht dazu führt, das echte Beschäftigte ihre Arbeit verlieren und dann später mit diesem Status zurückkehren. Das das keine Lösung für rund 5 Mio. Arbeitslose sein kann ist auch klar, das ist ja schon organisatorisch kaum vorstellbar.

Wir hatten hier mal ein Beispiel, wie so etwas nicht geht:

In einem in kirchlicher Trägerschaft als gGmbH (g=gemeinnützig) geführten Krankenhaus sollte die Heizungsanlage erneuert werden. Dazu waren umfangreiche Abbrucharbeiten im Keller erforderlich. Es wurden 1-€ Jobber dafür eingesetzt.

Die Baubranche bekam davon Wind und schlug Alarm, ich finde, mit Recht.

Auf die Beschwerde der 1-€-Jobber hin hat die ARGE dann aber eingegriffen und das unterbunden, nur waren die Arbeiten bis dahin schon weit fortgeschritten.

Bis zu welchem Punkt ist so etwas sinnvoll, ab wann ist es Jobmord?

Leider kann ich auch keinen Lösungsansatz bieten, dafür fehlt mir die Weitsicht.

Gruß, birdie
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Beitrag von tomS »

theroof hat geschrieben:Was hat "am Sonntag arbeiten" mit gutem Service zu tun. Sonntag ist halt Ruhetag, darf ja auch sein dass man an einem Tag in der Woche "den Hammer" niederlegt.
Natürlich darf das sein.
Aber überleg mal, wann am häufigsten Mopped gefahren wird, wann logischerweise auch am häufigsten Defekte und Problemchen auffallen.
Am Wochenende oder Werktags?

Es ist halt nur eine Idee, weil ich sehe, wie der größte Zweiradhändler vor Ort immer weiter expandiert und händeringend qualifizierte Arbeitskräfte sucht.
Aber wie gesagt, wer genug Kunden und Geld hat, macht halt Pause oder geht gar in den verdienten Ruhestand in der Südsee.

Das ist - wenn auch auf einem anderen Niveau - nichts anderes als ein Hartzler, dem die Stütze auch für seine Lebensansprüche reicht.
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